Ein Vorzeigeprojekt mit besonderer Strahlkraft

Am Samstag erfolgte die offizielle Einweihung des neuen Stadions in Nümbrecht – Sportverein und Schulen profitieren von modernster Infrastruktur, die dank Fördermitteln entstanden ist – Public Viewing im WM-Jahr?

Seine Feuertaufe erlebte die umgebaute Sportanlage des SSV Homburg-Nümbrecht bereits am Vorabend des Tages der Deutschen Einheit, als die Landesligamannschaft im Derby gegen den FV Wiehl nach einem dramatischen Schlussspurt mit 4:2 gewann. Etwas mehr als 1.000 Zuschauer sorgten für eine beeindruckende Premierenkulisse.

Anlässlich der offiziellen Einweihung am gestrigen Samstag war der Auflauf zwar nicht ganz so groß. Dennoch konnten Bürgermeister Hilko Redenius und Klubchef Roger Lang im Vereinsraum des zweistöckigen Sportlerheims, dem Herzstück des neuen Komplexes, viele Gäste und Weggefährten begrüßen, darunter den Bundestagsvertreter Jan Köstering, den Landtagsabgeordneten Bodo Löttgen und den künftigen Bürgermeister Thomas Hellbusch.   

[Viele Gäste ließen sich die offizielle Einweihung nicht entgehen.]

Für Redenius, der zum 31. Oktober ausscheidet, war die Einweihung eine der letzten größeren Amtshandlungen. Er nutzte die Gelegenheit, um auf in der Gemeinde umgesetzten Projekte für die lokalen Sportvereine zurückzublicken, nannte unter anderem die Maßnahmen an der Kreuzheide in Elsenroth und dem Umbau der Anlage des TuS Homburg-Bröltal.

Dass das Stadion derart umfassend modernisiert werden konnte, sei der Tatsache zu verdanken, dass Fördermittel akquiriert wurden. Drei Millionen Euro aus dem Bundesprogramm „Sport, Jugend und Kultur“ flossen in das insgesamt rund 4,6 Millionen Euro teure Vorhaben. Die restliche Summe steuern die Gemeinde und der Verein bei. Redenius dankte in diesem Zusammenhang dem Bundestagsabgeordneten Dr. Carsten Brodesser, der das Projekt – die ersten Ideen waren bereits seit dem Jahr 2016 in der Schublade – von Beginn an begleitete und unterstützte. 2018 erhielt Nümbrecht schließlich den Zuschlag.

Redenius betonte, dass die Mittel deshalb zur Verfügung gestellt worden seien, weil die benachbarten Schulen die Anlage nutzen. Im Frühjahr/Sommer 2026 werden weitere Maßnahmen durchgeführt. So wird die alte Aschelaufbahn durch eine Tartanbahn ersetzt, zugleich entstehen eine Weitsprunggrube und eine Kugelstoßanlage. Darüber hinaus sind ein Beach-Sandplatz sowie ein Kleinspielfeld geplant.

„Hier hat sich eine Stadionoptik ergeben, die in der Region ihresgleichen sucht“, zeigte sich Redenius sehr zufrieden mit dem Ergebnis und sagte in Richtung des SSV: „Ich wünsche euch, dass ihr immer siegreich agiert mit allen Mannschaften, und pfleglich mit der neuen Anlage umgeht.“ Quasi zum Abschied überreichte er Roger Lang ein Trikot mit den Unterschriften des Aufstiegsteams aus dem Jahr 2015, das er einst selbst geschenkt bekommen hatte. Nun soll es einen Ehrenplatz im Vereinsheim erhalten. Einen „Arbeitstitel“ für die Benennung der Sportstätte hatte Redenius auch mitgebracht: „Stadion am Oelsbach“.  

[Für Roger Lang ist ein Traum in Erfüllung gegangen.]

Lang ließ noch einmal die zurückliegenden Monate Revue passieren, die für den Verein, die beteiligten Handwerksfirmen und die Architekten mit jeder Menge Arbeit verbunden waren. Noch am Tag des Derbys gegen Wiehl wurde im Hochbetrieb geackert, damit alles rechtzeitig fertig wird. 700 Quadratmeter Nutzfläche stehen in dem neugebauten Vereinsheim zur Verfügung, nebst modernen Kabinen, Sanitär- und Duschräumen sowie barrierefreiem Zugang per Aufzug. Mehr als 700 Sitzplätze wurden auf den Tribünen geschaffen.

Die zahlreichen zusätzlichen „Goodies“, darunter eine 26 Quadratmeter große Videowall, digitale Werbebanden (60 laufende Meter), die Inneneinrichtung sowie eine Sprecher-/Technikkabine, hat der Verein dank großzügiger Beteiligung seiner Sponsoren – hier sind vor allem die Volksbank Oberberg, die Sparkasse Gummersbach und die Firma Sarstedt zu nennen – anschaffen können.

„Das Stadion erzielt Wirkung und Strahlkraft für den Verein, aber auch für die Gemeinde“, ist sich Lang der Bedeutung dieses Meilensteins bewusst. „Die letzten Monate haben Kraft gekostet, aber am Ende kann es sich sehen lassen. Wir gehen in eine tolle Zukunft und für mich persönlich ist es ein Traum, der wahr wird. Wir schaffen hier einen Mehrwert, der unendlich ist“, sprach er allen Mitwirkenden für das Engagement seinen Dank aus.   

[Interessierte konnten unter anderem den neuen Kabinentrakt in Augenschein nehmen.]

Pläne für die Zukunft hat Lang ebenfalls: So soll geprüft werden, ob im nächsten Sommer während der Fußball-WM ein Public Viewing möglich ist. Die Werbebanden lassen sich zu einer großen Leinwand umrüsten. In welche Richtung es sportlich für den Verein geht, bleibt abzuwarten. „Ich wünsche euch viel Erfolg in der Mittelrheinliga“, schloss Bodo Löttgen sein Grußwort augenzwinkernd mit einer klaren „Ansage“ ab. Mit der jetzigen Infrastruktur müsste sich der SSV sogar in der Regionalliga nicht verstecken.

Jürgen Liehn bezeichnete das Stadion als Vorzeigeprojekt. „Das ist das oberste Regal, was der Amateurfußball zu bieten hat“, so der Vorsitzende des Fußballkreises Berg. Pfarrer Andreas Scheuermann segnete die Anlage ein. Am Abend feierten die SSV-Mitglieder noch im gemütlichen Rahmen weiter.

Quelle: www.Oberberg-aktuell.de