Nüchternheit statt Derbygefühl

Der SSV Homburg-Nümbrecht und die Zweitvertretung von Eintracht Hohkeppel treffen sich zumLokalduell

Vorschau Landesliga (14. Spieltag)

SSV Homburg-Nümbrecht – Eintracht Hohkeppel II (Sonntag, 15:15 Uhr).

Es fehlen: Andreas Marian, Robin Brummenbaum, Sebastian Ramspott, Moritz Becker, Tom Hillenbach, Fritz Schäfer – Julius Biada.

Einsatz fraglich: Philipp Rüttgers, Lukas Grünberg – keiner.

Zum Spiel: Es ist wieder Derbyzeit im oberbergischen Landesligafußball. Doch so wirklich in Stimmung ist man in beiden Lagern nicht. Zum ersten Mal treffen die Nümbrechter auf eine Hohkeppeler Zweitvertretung. Erfahrung hat man beim SSV nur mit der 1. Mannschaft der Eintracht gemacht, die sich jedoch schnell aus der Landesliga verabschiedete und sich höheren Zielen widmete. Freundschaftlich war das Verhältnis der Klubs dabei nicht unbedingt. Aus Reihen der Nümbrechter Anhänger gab es stets Kritik an der Investitionspolitik der Eintracht, die mit der Verpflichtung von Topspielern in den vergangenen Jahren ihren Durchmarsch durch die Ligen vollzog.

Für Nümbrechts Trainer Marcus Voike ist das Derbythema, wie schon vor dem Duell mit dem FV Wiehl, ohnehin in weiter Ferne. „Ich bin ja sozusagen ein Zugezogener. Klar, vielleicht kommen ein paar mehr Zuschauer. Aber sonst ist das ein Spiel wie jedes andere“, steht er der kommenden Aufgabe ziemlich nüchtern gegenüber. Für Voike zählen nur die Fakten: „Wenn man sich den Kader der Hohkeppeler anschaut, dann haben sie wahrscheinlich die besten Einzelspieler der Landesliga. Man weiß auch nie, wer von oben runterkommt. Sie sind auf jeden Fall spielstark“, hat der SSV-Coach großen Respekt vor dem Personal der Gäste, sieht aber auch eine Chance: „Wenn sich wegen der Spieler aus der Mittelrheinliga ständig die Formation ändert, dann sind sie vielleicht nicht so eingespielt. Aber wenn die mal ans Laufen kommen, dann wird es sicher schwierig.“

Sein Gegenüber Giuseppe Brunetto macht sich darüber weniger Sorgen. Marschroute und taktische Vorgaben würden sich zwischen den Hohkeppeler Teams kaum unterscheiden, gemeinsame Trainingseinheiten auch dazu führen, dass die Spieler kaum Anpassungsschwierigkeiten hätten. Brunetto hat andere Dinge im Kopf: „Wir müssen die Bedingungen in Nümbrecht annehmen. Wir können nicht in das Spiel gehen wie in jedes andere. Es werden sehr viele Zuschauer da sein, die Stimmung machen. Es ist ein sehr kleiner Platz. Und wir müssen uns auf die physisch geprägte Spielweise der Nümbrechter einstellen. Auf dem kleinen Platz wird es zwangsläufig viele Zweikämpfe geben. Wir wissen, was auf uns zukommt und es ist meine Aufgabe, die Jungs darauf vorzubereiten“, erklärt Brunetto, dessen Ensemble nach dem jüngsten 6:1-Erfolg gegen den SC Borussia Lindenthal-Hohenlind mit breiter Brust in den Lokalkampf geht.

„Wir haben immer mal wieder gezeigt, was in uns steckt, wenn wir die PS auf den Boden bringen. Ich bin zuversichtlich, dass wir das wieder schaffen. Aber wir müssen es auch mal auswärts zeigen“, gibt er zu bedenken. 15 Punkte holten die Hohkeppeler bisher im eigenen Achim-Lammers-Waldstadion, nur deren vier in der Ferne. Die Nümbrechter haben zu Hause derweil noch eine weiße Weste, wegen des Stadionumbaus aber erst vier Spiele in der eigenen Arena absolviert und diese allesamt gewonnen. „Wir versuchen weiter unsere Sachen durchzuziehen. Wir haben in dieser Saison schon verschiedene Sachen gemacht. Mal sehen, vielleicht gehen wir drauf, vielleicht lassen wir sie aber auch kommen. Wir haben schließlich die beste Abwehr der Liga“, will sich Nümbrechts Voike nicht in die Karten schauen lassen.

Die personelle Lage ist bei den Gästen deutlich entspannter als bei den Nümbrechtern. Klaos Yzellari kehr nach seiner Rotsperre zurück. Bis auf Julius Biada ist der Kader komplett. Bei den Hausherren gibt es, neben der ohnehin längeren Liste der Langzeitausfälle, noch zwei Wackelkandidaten. Philipp Rüttgers und Lukas Grünberg, die gerade erst nach wochenlanger Verletzungspause zurückgekehrt waren, mussten am Dienstag wegen muskulärer Probleme das Training abbrechen. (thg)

Quelle: www.Oberberg-aktuell.de