„26 Punkte? Ein stimmiges Ergebnis“


Dramatischer hätte die finale Szene des ersten Aktes der Saison 2016/2017 für den SSV Homburg-Nümbrecht kaum laufen können: Das Team von Trainer Torsten Reisewitz bog gegen Fortuna Köln II einen Drei-Tore-Rückstand um und gewann mit 4:3. Belohnt wurde die Aufholjagd mit dem Sprung auf Rang sechs. Ein Plätzchen, auf dem es sich gemütlich überwintern lässt. 26 Punkte liegen unterm Weihnachtsbaum. „Ich finde, das ist ein stimmiges Ergebnis und spiegelt genau das wider, was wir verdient haben“, ist Reisewitz mit dem Abschneiden in seinem ersten Halbjahr bei den Blau-Gelben „sehr zufrieden“.

Viel wichtiger als die Position im Klassement („Eine schöne Momentaufnahme“) ist dem Übungsleiter, dass das Polster auf den ersten Abstiegsplatz zehn Zähler beträgt. „Wir haben uns vorgenommen, mit der roten Zone nichts zu tun zu haben und das haben wir hinbekommen, wobei es vor vier Wochen noch anders aussah“, erklärt Reisewitz. Drei Siege in den letzten drei Partien sorgten für einen rasanten Zuwachs auf dem Punktekonto. „In dieser Liga muss man jeden Sonntag abliefern, um sich unten rauszuhalten“, weiß Reisewitz um die Bedeutung des starken Schlussspurts.

Definitiv trugen die Comeback-Qualitäten der Mannschaft dazu bei, dass man den größten Druck vom Kessel nehmen konnte. „Wir haben nach Rückständen sieben Mal gepunktet. Es ist ein bestimmter Moment, der solche Spiele kippen lässt. Den haben wir oft erwischt“, meint Reisewitz, der seinen Schützlingen bescheinigt, einen großen Schritt nach vorne gemacht zu haben. „Bei hundert Prozent sind wir noch nicht angelangt. Aber die Jungs haben bewiesen, dass sie in der Lage sind, jedem Gegner wehzutun.“

Apropos Schmerzen: Wie im Vorjahr blieben die Nümbrechter von personellen Rückschlägen nicht verschont. Zwischenzeitlich war die Personalmisere so groß, dass lediglich 13 gesunde Feldspieler zur Verfügung standen. Speziell in der Abwehrzentrale drückte wegen der Abwesenheit von Michel Hock, Sebastian Ghofranifar, Devy Diallo und Marvin Jungjohann der Schuh. Philipp Wirsing und Alexander Epstein erwiesen sich jedoch als adäquater Ersatz. Reisewitz: „Keiner hat damit gerechnet, dass wir die Ausfälle so gut kompensieren. Das zeigt, dass der Kader in der Breite sehr gut besetzt ist.“

Nach Lage der Dinge steigen Hock, Ghofranifar und Diallo im Verlauf der Rückrundenvorbereitung wieder ein. Auch deshalb sind keine Transferaktivitäten geplant. Zwar werden „ein, zwei lose Gespräche geführt“, doch eher im Hinblick auf die kommende Spielzeit. Tom Barth setzt im Januar und Februar aus beruflichen Gründen aus. Nach der Winterpause dürfen sich die Fans auf viele Heimauftritte freuen, nachdem man in den vergangenen Monaten wegen des Platzumbaus vornehmlich – und äußerst erfolgreich – in der Fremde aktiv war.

Gleich zu Beginn erwartet man zu Hause mit Leverkusen, Frechen, Rheidt und Marialinden Klubs, die hinter dem SSV rangieren. „Da wollen wir den Grundstein für den Rest der Saison legen“, hofft Reisewitz auf einen punkteträchtigen Start in die zweite Jahreshälfte, „damit wir frühzeitig Ruhe haben, um die Mannschaft gezielt weiterzuentwickeln. Mein Wunsch ist, dass wir die Hinrunde mindestens bestätigen und unsere Leistungen stabilisieren. Wenn sich Nümbrecht als kleiner Verein im gesicherten Mittelfeld der Landesliga etabliert, wäre das eine tolle Sache.“ 

www.oberberg-aktuell.de

Beitrag teilen...