„Wenn der Elfmeter zum 2:0 reingeht, sind wir mausetot.“ SSV-Trainer Torsten Reisewitz machte keinen Hehl daraus, dass sein Team beim Schlusslicht einen Duselsieg einfuhr. Bedanken konnte er sich beim Pfosten beziehungsweise der mangelnden Präzision von HSV-Angreifer Linus Werner, der im ersten Durchgang einen Strafstoß verwandelt hatte. Eine Halbzeit, in der Nümbrecht komplett untertourig unterwegs war. „Wir haben den Ball gemütlich laufen lassen und dachten, dass wir schon unsere Möglichkeiten bekommen werden“, so Reisewitz.
Dem war jedoch nicht so: Lediglich ein Fernschuss von Robin Brummenbaum war einen Eintrag auf dem Chancenzettel wert (25.). Kurz zuvor hatte Torwart Christian Salmen den Heiligenhauser Christopher Kovacs im Strafraum mit unlauteren Mitteln stoppen müssen, nachdem die Viererkette bei einem langen Ball nicht im Bilde war. In der Kabine wurde Reisewitz für seine Verhältnisse richtig laut. „Bis zum Verlust der Muttersprache“, wie er anmerkte. Eine ernsthafte Besserung trat nach der Umstellung auf ein 3-4-3 zunächst nicht ein, erst nach Werners Fehlschuss erwachten die Gäste.
Zum Punkteretter schwang sich Robin Brummenbaum auf. Eingeleitet durch eine Balleroberung von Christian Rüttgers, schickte Johannes Volk den Torschützen vom Dienst auf die Reise. Brummenbaum behielt die Ruhe und tunnelte den HSV-Keeper – 1:1. Wenig später gelang ihm auf Vorlage von Tom Barth der zweite Streich. Einen lupenreinen Hattrick verpasste der Stürmer, weil er in der Nachspielzeit von Kilian Seinsche, der am Torhüter scheiterte, übersehen wurde.
„Spielerisch war das über 70 Minuten eine glatte Fünf. Wie sich die Jungs allerdings am Ende gegen die Niederlage gewehrt haben, war aller Ehren wert, wobei man schon die Frage stellen muss, warum wir so spät aufgewacht sind. Das war ein sehr, sehr wichtiger Erfolg für uns“, sagte Reisewitz.
Tore
1:0 Linus Werner (21. Foulelfmeter)
1:1 Robin Brummenbaum (77. Johannes Volk)
1:2 Robin Brummenbaum (82. Tom Barth)
Besonderes Vorkommnis
Der Heiligenhauser Linus Werner scheitert mit einem Foulelfmeter am Pfosten (54.)
SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Dennis Kania, Jan Luca Krämer (62. Jonas Henscheid), Johannes Volk, Philipp Wirsing, Julian Opitz, Julian Schwarz, Christian Rüttgers, Mike Großberndt (81. Kilian Seinsche), Tom Barth (90. Eduard Kelm jr.), Robin Brummenbaum