Nümbrecht bricht den Derbyfluch


Die üblichen Verdächtigen standen im Finale, diesmal hatte der SSV Homburg-Nümbrecht das bessere Ende für sich. Die Equipe von Coach Torsten Reisewitz setzte sich bei der elften Auflage des Homburger Sparkassen-Cups in Drabenderhöhe mit 2:1 gegen den Landesligarivalen FV Wiehl durch. 1.000 € war dieser Erfolg wert, die FV-Kicker erhielten 750 € für die Mannschaftskasse.

Der Sparkassen-Vorsitzende Hartmut Schmidt war mit der Turnierwoche äußerst zufrieden. Als der HSC letztmals in Drabenderhöhe stattfand, herrschte fast durchgehend regnerisches Wetter. In diesem Jahr verwöhnte Petrus die insgesamt über 2.000 Besucher, die sich in den vergangenen acht Tagen auf dem Sportplatz einfanden, mit Sonne pur. Lediglich am Samstag war ein Gewitter durchgezogen.



[Maximilian Sackner, Neuzugang des SSV Homburg-Nümbrecht, sicherte sich mit vier Turniertreffern die Torjägerkanone. Geehrt wurde er von Jürgen Rogowski, Vorsitzender des Verwaltungsrates der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, sowie den Vorständen Thomas Roß und Hartmut Schmidt (v.li.).]

„Wir hatten eine tolle Fußballwoche, begünstigt von fast schon zu warmem Wetter“, erklärte Schmidt, der den Verantwortlichen eine glatte „Eins“ für die Organisation ausstellte. „Das hat wunderbar funktioniert“, so Schmidt in Richtung der Macher, die auf viele fleißige Helfer zurückgreifen konnten. Auch die anderen Dorfvereine packten kräftig mit an. BV 09-Abteilungsleiter Kurt Berger und sein Stellvertreter Daniel Noss bedankten sich ihrerseits bei der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden, nicht zuletzt wegen der Unterstützung beim Traditionscup mit den Alte Herren-Auswahlteams aus Nümbrecht und Wiehl sowie den Traditionskickern des 1. FC Köln. Dieser neu geschaffene Wettbewerb war auf großen Anklang gestoßen.

Finale FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht 1:2 (0:2)

[Jonas Henscheid (re.), hier gegen Wiehls Kapitän Waldemar Kilb, traf zum 2:0.]

Das Endspiel um den Homburger Sparkassen-Cup lieferte zunächst schwer verdauliche Kost. Beide Teams agierten mit gebremsten Schaum und in der Defensive stabil. Die einzige vorzeigbare Strafraumszene produzierte der Titelverteidiger: Nach einer Flanke von Simon Weber kam Christopher Lieblang frei zum Kopfball. Das Leder ging allerdings einen Meter über den Kasten (14.). Fast schon bezeichnend, dass die Führung des SSV einer Standardsituation entsprang. Tom Barth schlug eine Ecke auf das Haupt von Jan Luca Krämer, für den sich offenbar niemand zuständig fühlte. Keeper David Jäckel war machtlos.

Eine Minute später klingelte es erneut im Kasten des FV Wiehl. Weber leistete sich einen unnötigen Ballverlust. Nutznießer Mike Großberndt bediente den mitgelaufenen Jonas Henscheid, der zum 2:0 einschob – Nümbrecht zeigte sich in punkto Chancenverwertung höchst effektiv. Dem vermeintlichen Abschlusstreffer durch Jared Jörgens, der nach einem Eckstoß von Michael Möller erfolgreich war (45.), verweigerte Schiedsrichter Riza Tokmak die Anerkennung, weil er zuvor ein Foul gesehen hatte. Die Wiehler protestierten lautstark gegen diese Entscheidung.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs verzog Lieblang aus aussichtsreicher Position (51.), bevor sich dem SSV einige Kontergelegenheiten boten, die jedoch schlecht ausgespielt wurden. Daniel Kelm und Dennis Kania produzierten Kullerbälle (52., 55.), der herausgeeilte Jäckel rettete vor Henscheid (74.) und Maximilian Sackner nahm das Spielgerät mit vollem Risiko, jagte die Kugel aber in den Fangzaun (75.).

In der Endphase wurde es noch einmal spannend, da Jörgens mit einem sehenswerten „Strich“ aus 25 Metern Entfernung verkürzte, doch Nümbrecht schaukelte den knappen Vorsprung vor rund 600 Zaungästen über die Zeit – und brach damit den seit zwei Jahren andauernden Derbyfluch. Zuletzt hatten die Blau-Gelben im HSC-Finale 2016 gegen Wiehl gewonnen.

„Der Sieg war aus meiner Sicht nicht unverdient“, erklärte SSV-Coach Torsten Reisewitz. Der Doppelschlag zum 2:0 sei zu diesem Zeitpunkt wichtig gewesen. „Ich denke, dass wir danach die bessere Mannschaft waren. Später ging bei uns der Spielrhythmus ein wenig verloren, weil wir sieben Mal gewechselt haben und ein paar von den Jungs auf ungewohnten Positionen spielen mussten. Leider haben wir unsere Konter nicht genutzt.“

„Im Prinzip war es für mich nur ein weiteres Testspiel“, wollte FV-Trainer Jan Kordt die Niederlage im Prestigeduell nicht an die große Glocke hängen. „Wenn wir in der Ordnung stehen, sind wir schwer zu knacken, aber uns unterlaufen nach wie vor zu viele Fehler. Beim 0:1 stimmte die Zuordnung nicht und beim zweiten Gegentreffer hat Simon Weber den Ball verloren. Aber kein Vorwurf an ihn, das kann passieren. Gerade die jungen Leute brauchen solche Spiele, um sich weiterzuentwickeln.“

Tore
0:1 Jan Luca Krämer (39. Tom Barth)
0:2 Jonas Henscheid (40. Mike Großberndt)
1:2 Jared Jörgens (82.)

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