Selten wurde der SSV Homburg-Nümbrecht vor eigener Kulisse am Nasenring durch die Arena geführt. Heute erwischte es den bisherigen Tabellenzweiten, der gegen effektive Gäste ein Waterloo erlebte. Dass das Heimteam nach der intensiven Zusatzschicht gegen den SV Schlebusch am vergangenen Donnerstag womöglich schwere Beine hatte, wollte Trainer Torsten Reisewitz nicht als alleinigen Grund für den Systemabsturz gelten lassen. „Sicherlich haben uns Spritzigkeit und Frische gefehlt, aber es ist uns überhaupt nicht gelungen, den gewohnten Spielfluss zu finden“, sagte der Trainer. Mit ihrer taktischen Ausrichtung überraschten die Brühler den SSV. Sie ließen die Gastgeber in der eigenen Hälfte gewähren und verknappten die Räume vor dem eigenen Kasten.
„Damit sind wir überhaupt nicht zurechtgekommen“, betonte Reisewitz. Zu allem Überfluss nutzte der Gegner seine erste Chance gnadenlos aus – von diesem Rückschlag sollten sich die Hausherren nicht mehr erholen. Die Nümbrechter Offensivabteilung ging auch in der zweiten Halbzeit bis auf zaghafte Versuche von Tom Barth und Robin Brummenbaum auf Tauchstation, Brühl wartete unterdessen auf weitere Schnitzer der Blau-Gelben – und die gab es zuhauf. „Zudem ist uns die Emotionalität, die uns gegen Schlebusch getragen hat, komplett abgegangen“, erklärte Reisewitz. Der SCB konterte sich locker-leicht zum 0:3, die folgenden Gegentreffer resultierten aus „hanebüchenen Ballverlusten“ (Reisewitz).
„An solchen Tagen muss man zumindest den Kampf annehmen. Das haben wir nicht gemacht und deshalb bin ich richtig enttäuscht. Die Leistung war ganz weit weg von Platz zwei oder drei“, so der Übungsleiter, der Torwart Florian Schneider von der Kritik ausnahm. „Die Brühler sind fünfmal im Eins-gegen-Eins auf ihn zugelaufen. Er war die ärmste Sau auf dem Platz.“
Tore
0:1 (38.)
0:2 (69.)
0:3 (73.)
0:4 (85.)
0:5 (87.)
SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Denis Kania (74. Jan Luca Krämer), Michel Hock, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Joscha Trommler, Julian Schwarz, Christian Rüttgers (81. Johannes Volk), Tom Barth, Tristan Wolf (62. Robin Brummenbaum), Kilian Seinsche