SSV hat den Winterblues noch nicht überwunden


Der SSV Homburg-Nümbrecht blieb in der dritten Heimpartie binnen einer Woche sieglos. „Unter dem Strich ist das Ergebnis gerecht, zumal Rheinbach stärker ist, als es die Tabelle aussagt. Für sie ging es ums Überleben, für uns darum, ein anderes Gesicht als gegen Brühl zu zeigen. Was den Kampf und die Körpersprache angeht, war das in Ordnung, aber trotz der zweimaligen Führung haben wir es nicht geschafft, richtig Ruhe in unser Spiel zu bekommen", sagte Trainer Torsten Reisewitz. Es war freilich auch der Personalnot geschuldet, dass Ricardo Bauerfeind, in der Winterpause aus der 2. Mannschaft in den Landesliga-Kader befördert, ein Ticket für die Startformation erhielt. Der Debütant zeigte jedoch keine Scheu und war mit einem Ballgewinn an der Entstehung des 1:0 beteiligt. Tom Barth zog aus 18 Metern ab, der Flachschuss nahm auf dem nassen Untergrund mächtig Fahrt auf und war für Keeper Luca Degen nicht zu halten.

Auch im Anschluss wirkten die Nümbrechter nicht so, als ob die 0:5-Schmach gegen Brühl am Sonntag Langzeitwirkung entfaltet hätte: Ein Freistoß von Julian Schwarz strich, von der Mauer abgefälscht, über das Gehäuse, wenige Sekunden später versuchte es Joscha Trommler aus der zweiten Reihe – knapp am Winkel vorbei (13.). Doch dann wehrte der SSV eine Freistoß-Hereingabe der Gäste unzureichend ab, Jan Euenheim lud durch und nagelte das Spielgerät unter die Latte. Beim nächsten Standard des VfL brannte es erneut lichterloh: Florian Schneider parierte den Freistoß, den Abpraller setzte David Neubauer-Fischer an den Außenpfosten (22.). Erst danach stabilisierte sich die Reisewitz-Elf wieder, wobei es weiterhin gelegentliche Aussetzer zu verzeichnen gab. Zweimal verpasste Jan Schmickler das 1:2 (29, 37.).

Der Beginn der zweiten Halbzeit lief aus Sicht der Blau-Gelben perfekt: Trommler fand mit einem Freistoß den Kopf von Robin Brummenbaum, der Degen überwinden konnte. Von den Rheinbachern war in der Folgezeit nichts zu sehen, ehe Lukas Plener davon profitierte, dass Tristan Wolf im eigenen Strafraum zu ungestüm zu Werke ging. Der VfL-Akteur nahm den Kontakt im Zweikampf dankend an, sein Teamkollege Stephan Derigs verwandelte den Strafstoß. Es war die erste und letzte Offensivaktion des Kellerkindes in Abschnitt zwei. "Zurzeit machen unsere Gegner aus fast jeder Chance ein Tor“, stöhnte Reisewitz.

Julian Schwarz hatte, nachdem Plener mit Gelb-Rot vom Platz gestellt worden war, Pech, dass sein Freistoß von der Unterkante der Querstange zurück ins Feld sprang (77.). Kurz vor dem Ende handelte sich Dennis Kania nach einem Foul noch die Rote Karte ein – aus Sicht von Reisewitz eine überharte Entscheidung: „Der Platzverweis für Rheinbach war ebenfalls überzogen. Leider hat der Schiedsrichter am Ende die Übersicht verloren und mit Karten um sich geworfen.“

Vor dem Gastspiel in Lohmar am kommenden Wochenende ist das SSV-Aufgebot auf Miniaturformat zusammengeschrumpft. Brummenbaum musste mit einem Muskelfaserriss ausgewechselt werden und Schwarz ist wegen der fünften Gelben Karte zum Zuschauen verdammt. „Stand jetzt stehen mir am Sonntag zehn Spieler zur Verfügung“, erklärte Reisewitz.

Tore
1:0 Tom Barth (6.)
1:1 Jan Euenheim (16.)
2:1 Robin Brummenbaum (46. Joscha Trommler)
2:2 Stephan Derigs (60. Foulelfmeter)

Besondere Vorkommnisse
Gelb-Rot gegen den Rheinbacher Lukas Plener (75. wiederholtes Foulspiel)
Rot gegen den Nümbrechter Dennis Kania (89. grobes Foulspiel)

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Denis Kania, Michel Hock, Philipp Wirsing (70. Jan Luca Krämer), Joscha Trommler, Julian Schwarz, Eduard Kelm jr., Tom Barth, Tristan Wolf, Ricardo Bauerfeind, Robin Brummenbaum (89. Johannes Volk)

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