SSV verspielt Drei-Tore-Vorsprung


Der SSV Homburg-Nümbrecht gab gegen den Tabellenzweiten eine 3:0-Führung aus der Hand und musste sich mit einem Remis begnügen. „Wenn uns das jemand vor dem Spiel angeboten hätten, hätten wir den Punkt sofort unterschrieben, aber so ist es natürlich bitter“, meinte Coach Torsten Reisewitz. In der atemberaubenden ersten Halbzeit erzielten die Gastgeber die frühe Führung. Mit Ansage schickte Keeper Christian Salmen Außenstürmer Kilian Seinsche per langem Abschlag auf die Reise. Er schüttelte zwei Gegenspieler ab und überwand auch Torwart Berkan Dogan, der kurz darauf einen Kopfball von Robin Brummenbaum entschärfte (12.).

Die SSV-Kicker präsentierten sich zweikampfstark und unterbanden das Umschaltspiel der Fortuna konsequent. Ein schnörkelloser Konter über die Stationen Salmen, Joscha Trommler und Brummenbaum mündete im 2:0, das auf das Konto von Jonas Henscheid ging. Brummenbaum setzte einen Kopfball daneben (26.), ehe Dogan einen Freistoß-Aufsetzer von Julian Schwarz entschärfte (36.). Die anschließende Ecke zog Trommler direkt aufs Tor – Latte!

Als der SSV lediglich eine Minute später in Gestalt von Seinsche das 3:0 nachlegte, schien der Drops gelutscht zu sein, doch danach leisteten sich die Hausherren einen unerklärlichen Blackout. Zuerst wurde das Spielgerät leichtfertig hergeschenkt, dann war die Defensive offen wie ein Scheunentor – binnen 120 Sekunden verkürzte Juan Alvarez Koch auf 3:2 und der komfortable Vorsprung war beinahe dahin. Reisewitz avancierte an der Seitenlinie zum HB-Männchen, Seinsche beruhigte die Nerven des Trainers noch vor der Pause mit seinem dritten Streich etwas.

Allerdings übernahmen die Domstädter nach dem Seitenwechsel das Kommando. „Wir haben den Druck über die Außen nicht mehr in den Griff bekommen“, gestand Reisewitz. Wassilios Kametas markierte das 4:3, Christian Rüttgers versäumte es den alten Abstand wiederherzustellen (70.). Salmen wehrte anschließend einen Foulelfmeter ab, konnte jedoch beim Ausgleich von Jonathan Tandundu Clausen nichts ausrichten.

Nachdem Brummenbaum das Ziel knapp verfehlt hatte (90.), brach in der Nachspielzeit noch einmal Jubel aus. Ein klassischer Fall von „Zu früh gefreut“: Der Unparteiische erkannte Brummenbaums vermeintlichen Siegtreffer wegen eines angeblichen Fouls von Aron Jungjohann am Schlussmann nicht an. „Der Torhüter kommt raus und wird von seinen eigenen Leuten behindert. Aron stand einfach nur da“, sorgte der Pfiff bei Reisewitz für Verdruss. Nümbrecht rutschte im Tableau zwar auf den elften Rang ab, vergrößerte aber den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. „Wenn wir nächste Woche in Flittard gewinnen sollten, ist die Sache für uns durch.“

Tore
1:0 Kilian Seinsche (4. Christian Salmen)
2:0 Jonas Henscheid (23. Robin Brummenbaum)
3:0 Kilian Seinsche (37.)
3:1 Juan Alvarez Koch (39.)
3:2 Juan Alvarez Koch (41.)
4:2 Kilian Seinsche (45. Felix Jäger)
4:3 Wassilios Kametas (60.)
4:4 Jonathan Tandundu Clausen (87.)

Besonderes Vorkommnis
Nümbrechts Torwart Christian Salmen pariert einen Foulelfmeter (80.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Felix Jäger, Julian Schwarz, Aron Jungjohann, Joscha Trommler, Jonas Wagner (64. Ricardo Bauerfeind), Eduard Kelm jr. (63. Johannes Volk), Christian Rüttgers (87. Philipp Wirsing), Jonas Henscheid, Kilian Seinsche, Robin Brummenbaum

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