SSV Homburg-Nümbrecht – Borussia Lindenthal-Hohenlind 2:2 (0:2)
Dramatische Schlussphase in Nümbrecht: Die Hausherren lagen scheinbar aussichtslos im Hintertreffen, als sie mit dem Ende der regulären Spielzeit einen Strafstoß zugesprochen bekamen, den selbst Torsten Reisewitz als unberechtigt bezeichnete. Julian Schwarz nutzte das Geschenk und in der Nachspielzeit avancierte der eingewechselte Julian Birk zum umjubelten Mann: Nach einem abgewehrten Freistoß nahm er die Kugel an und knallte sie volley in den Knick.
„Aufgrund des Spielverlaufs ist das Ergebnis natürlich megaglücklich für uns, aber die Mannschaft hat immer daran geglaubt, dass Spiel noch zu drehen oder zumindest einen Punkt zu holen“, sagte Reisewitz im Anschluss an das Duell mit seinem Ex-Klub. Nach einer zerfahrenen Anfangsphase sah sich der Übungsleiter in der 13. Minute dazu genötigt, seinen Frust über die passive Spielweise seines Teams lautstark zu artikulieren. „Jetzt kommt mal in die Zweikämpfe. Das ist bisher nur Begleitschutz.“
Der Appell verhallte ungehört. Kurz darauf entwickelte sich ein Fehlpass von Michael Möller zur Steilvorlage für Niuschan Akhar, der in den Strafraum eindrang und den Ball auf Janis Waffenschmidt zurücklegte. Dessen Schuss ins lange Eck erreichte Tom Geßner nur noch mit den Fingerspitzen – 0:1. An dem Rückstand hatten die Nümbrechter merklich zu knabbern. Die Zweikampfquote blieb schwach, Ballgewinne und schnelle Umschaltaktionen wollten nicht gelingen. Stattdessen hatten die Blau-Gelben Glück, dass ein Kopfball von Yannis Glouhtchev am Außennetz landete (21.). Die erste Chance für die Hausherren besaß Philipp Rüttgers, der die Kugel aus rund 40 Metern aufs Geratewohl einfach mal in hohem Bogen Richtung Lindenthaler Kasten beförderte. Das Leder senkte sich aufs Tordach (27.).
Fortan war der SSV etwas präsenter und setzte die ersten offensiven Akzente. Kilian Seinsche zielte knapp vorbei (38.), ehe er bei einem weiteren Abschluss im Sechszehner zu Boden ging (41.). Die nachdrücklichen Forderungen der Hausherren, einen Elfmeter zu pfeifen, wies der Unparteiische ab. Fast im Gegenzug fiel das 0:2: Paul Amice setzte sich im Laufduell gegen Maximilian Wirths durch und ließ Geßner keine Abwehrchance. Beinahe wäre den Borussen noch vor der Pause der dritte Treffer gelungen, der Versuch von Akhar wurde jedoch abgeblockt (44.).
Die Wende leitete Reisewitz in Hälfte zwei mit einem dreifachen Personaltausch ein. „Damit ist das Spiel in unsere Richtung gekippt und wir hatten deutlich mehr Struktur drin.“ Belohnt wurde der Aufwand mit einem späten Remis. „Das nehmen wir gerne mit. Wir sind jetzt viermal hintereinander ungeschlagen. Die Jungs haben gezeigt, was mit Herzblut und Leidenschaft möglich ist. Das hat uns in der ersten Halbzeit über weite Strecken gefehlt.“ Michael Möller handelte sich zwischen den beiden SSV-Treffern eine Gelb-Rote Karte wegen eines taktischen Fouls ein.
Tore
0:1 Janis Waffenschmidt (15.), 0:2 Paul Amice (43.), 1:2 Julian Schwarz (90. Foulelfmeter), 2:2 Julian Birk (90.+3).
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Nümbrechter Michael Möller (90.+1 wiederholtes Foulspiel).
SSV Homburg-Nümbrecht
Tom Geßner; Dennis Kania (86. Felix Klein), Julian Opitz, Maximilian Wirths (53. Jan Luca Krämer), Marvin Hennecken, Julian Schwarz, Philipp Rüttgers (53. Elham Isakoski), Michael Möller, Kilian Seinsche, Felix Adamietz (70. Julian Birk), Niklas Clemens (53. Yuto Morioka).
Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de