Ein Spiegelbild der letzten Wochen

Eintracht Verlautenheide – SSV Homburg-Nümbrecht 3:2 nach Verlängerung (1:2, 1:1, 0:0)

Enttäuschung pur im Lager des SSV Homburg-Nümbrecht: Das Team von Torsten Reisewitz gab das Ticket für die Runde der letzten Acht des Verbandspokals auf sträfliche Art und Weise aus der Hand. Zweimal lagen die Gäste vorne, doch die effektiven Hausherren rissen den SSV noch aus allen Träumen. „Es war ein Spiegelbild der letzten Wochen“, meinte ein konsternierter Reisewitz. „Wir betreiben einen Riesenaufwand, lassen aber unsere Chancen liegen. Der Gegner macht aus vier Möglichkeiten drei Tore. Das ist der Unterschied.“

Über 100 mitgereiste Fans sorgten für Heimspielatmosphäre, wobei sie in der ersten Halbzeit nur selten dramatische Szenen zu sehen bekamen. Verlautenheides Goalie Niklas Daniels parierte eine Kopfball-Bogenlampe von Robin Brummenbaum, ansonsten waren die Keeper – bei Nümbrecht stand Florian Schneider für den privat verhinderten Christian Salmen im Kasten – beschäftigungslos. „Die Mannschaften haben sich neutralisiert“, erklärte Reisewitz, dessen Schützlinge nach der Pause mit größerem Biss agierten und das Kommando übernahmen.

Nachdem Tom Barth das Gehäuse knapp verfehlt hatte, traf Thomas Ziegler mit einem nicht unhaltbaren Schuss aus 22 Metern zur Führung. Verlautenheide hinterließ im weiteren Verlauf nicht den Eindruck, den SSV aus der Reserve locken zu können. „Wir hatten das Spiel total im Griff“, so der Coach. In der 80. Minute tauchte Ziegler nach einem Doppelpass mit Christian Rüttgers alleine vor Daniels auf, scheiterte allerdings am Schlussmann.

Der Fehlversuch sollte sich rächen: Nach einem langen Schlag in die Spitze war sich die Verteidigung uneins, Evgenij Lobanov startete durch und markierte den Ausgleich – buchstäblich aus dem Nichts. In der Verlängerung befanden sich die Nümbrechter dank des 1:2 von Joker Jonas Henscheid wieder auf Viertelfinalkurs, erlebten dann aber ein Remake der Schlussphase der regulären Spielzeit. Schneider war mit einer Doppelparade zur Stelle, bevor die Defensive erneut bei einem hohen Ball patzte und Lobanov das 2:2 ermöglichte.

Lediglich 120 Sekunden später erzielte Maurice Schöbben den Siegtreffer für den aktuellen Tabellenelften der Landesliga Staffel 2. Eine Antwort darauf blieben die Blau-Gelben schuldig. „Dass wir vielleicht die bessere Mannschaft waren, spielt am Ende keine Rolle. Das wäre Augenwischerei. Wir müssen uns selbst hinterfragen, warum wir die Chancen, die wir uns erarbeiten, nicht nutzen. Das Spielglück fehlt uns natürlich auch“, sagte Reisewitz. Zudem seien mehrere aussichtsreiche Standardsituationen, eigentlich immer eine Stärke des SSV, wirkungslos verpufft.

Tore
0:1 Thomas Ziegler (63.)
1:1 Evgenij Lobanov (86.)
1:2 Jonas Henscheid (93. Kilian Seinsche)
2:2 Evgenij Lobanov (108.)
3:2 Maurice Schöbben (110.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Jan Luca Krämer, Thomas Ziegler, Julian Opitz, Dennis Kania, Eduard Kelm jr. (111. Maximilian Sackner), Christian Rüttgers, Kilian Seinsche, Tom Barth, Daniel Kelm (64. Jonas Henscheid), Robin Brummenbaum (71. Ricardo Bauerfeind)

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