Die Überraschung ist ausgeblieben: Tabellenführer FC Pesch nahm die volle Punktzahl aus Nümbrecht mit, der SSV stagniert auf Rang sieben. „Unter dem Strich war es eine verdiente Niederlage. Pesch hat aus vier, fünf Möglichkeiten drei Tore erzielt hat und wir aus genauso vielen Chancen nur eines. Wir haben kaum etwas zugelassen, aber im Moment ist es leider so, dass wir uns einen Fehler mehr erlauben als unsere Gegner und diese Fehler eiskalt bestraft werden. Zudem haben wir im vorderen Drittel zu häufig den Ball verloren“, erklärte Trainer Torsten Reisewitz.
Da die Blau-Gelben zurzeit nicht vor Selbstvertrauen strotzen, rückte Reisewitz vom gewohnten Ballbesitz–Konzept ab, auch um den Umschaltaktionen des Primus Einhalt zu gebieten. Christian Rüttgers bekleidete die Sechserposition und fütterte seine Vorderleute mit hohen Zuspielen. Die Ausrichtung war insofern erfolgreich, als die Pescher Angriffsreihe in der ersten Halbzeit weitestgehend abgemeldet war. Eigene Offensivmomente kreierten die Nümbrechter allerdings auch nicht. Die Stürmer Robin Brummenbaum und Daniel Kelm behaupteten die Bälle zu selten, Jonas Henscheid und Kilian Seinsche wurden über die Außenbahnen nicht in Szene gesetzt.
Die erste nennenswerte Gelegenheit der Partie ergab sich, als der Schiri auf indirekten Freistoß entschied, weil FC-Keeper Martin Velichkov einen angeblichen Rückpass mit den Händen aufnahm. Christian Rüttgers legte das Leder zurück auf Seinsche, dessen verdeckter Schuss von Velichkov pariert wurde. Eduard Kelm jr. nahm den Abpraller auf und flankte noch einmal in die Mitte, wo Velichkov Henscheids Kopfball aus dem Eck kratzte (28.).
Wenig später wäre den Gastgebern ein Ballverlust beinahe teuer zu stehen gekommen. Pesch verlagerte blitzschnell auf Marcel Dawidowski, der alleine auf Christian Salmen zusteuerte, aber knapp verzog (31.). Ähnlich erging es auf der Gegenseite Kilian Seinsche. Er verfehlte das Gehäuse, nachdem Daniel Kelm die Kugel geschickt hatte passieren lassen (40.).
Wie abgezockt der Spitzenreiter ist, demonstrierte er kurz nach Wiederbeginn. Philipp Wirsing, eigentlich Mister Zuverlässig, leistete sich einen „Unforced error“ der ganz üblen Sorte und servierte Dawidowski das 0:1 auf dem Silbertablett. Den Patzer hätte Wirsing rasch ausbügeln können, doch seine Direktabnahme landete neben dem Kasten (52.). Robin Brummenbaum, bis dahin unscheinbar, visierte trotz ausreichendem Platzangebot die Eckfahne an (57.).
Beim zweiten Gegentreffer sah die SSV-Hintermannschaft erneut schlecht aus. Nach einer Flanke von Deniz Kayla köpfte David Clauß das Spielgerät unbehelligt ein, ehe die Gäste eine Freistoß-Hereingabe von Rüttgers ebenfalls sehr luftig verteidigten und Brummenbaum das 1:2 ermöglichten. Reisewitz beorderte in den Schlussminuten den gelernten Innenverteidiger Tom Hillenbach in die vorderste Spitze, um ein weiteres heißes Eisen für die Luftduelle im Feuer zu haben.
Fast wäre der Plan aufgegangen: Nach einer Kopfballverlängerung Hillenbachs produzierte Brummenbaum aus der Nahdistanz jedoch lediglich ein kümmerliches Schüsschen (86.). Für die Entscheidung zugunsten der Kölner sorgte Kayla, wobei der Schiri-Assistent eine klare Abseitsstellung des Torschützen übersah.
Bereits am Samstag geht es für Nümbrecht weiter. In der zweiten Runde des FVM-Pokals tritt die Reisewitz-Elf bei Eintracht Verlautenheide aus der Landesliga Staffel 2 an (Anstoß: 16 Uhr). Ein Vorbericht folgt.
Tore
0:1 Marcel Dawidowski (51.)
0:2 David Clauß (65. Deniz Kayla)
1:2 Robin Brummenbaum (74. Christian Rüttgers)
1:3 Deniz Kayla (90.+1)
SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Johannes Volk, Jan Luca Krämer, Philipp Wirsing, Christian Rüttgers, Ricardo Bauerfeind (65. Tom Barth), Eduard Kelm jr. (83. Tom Hillenbach), Kilian Seinsche, Jonas Henscheid, Daniel Kelm (78. Dennis Kania), Robin Brummenbaum