Nackenschlag für Nümbrecht

Der SSV Homburg-Nümbrecht kassiert im Topspiel beim SSV Bornheim den Ausgleich in der Nachspielzeit

Von Thomas Giesen

SSV Bornheim – SSV Homburg-Nümbrecht 1:1 (0:0).

Die Nümbrechter hadern mit dem Fußballgott. Schon zum dritten Mal seit dem Jahreswechsel kassierte das Team von Trainer Torsten Reisewitz einen späten Gegentreffer und lässt sich wieder Punkte aus der Hand nehmen. „Ich weiß nicht, ob der da oben im Moment zu viel zu tun hat, aber uns hilft er derzeit nicht“, zeigte sich Reisewitz ob des neuerlichen Nackenschlags ratlos. Dabei präsentierten sich die Nümbrechter im Landesliga-Topspiel des Tabellenersten gegen den Zweiten drückend überlegen. „Es ist wirklich schade. Wir waren bei der Niederlage gegen Hohenlind schon gut, aber heute waren wir zeitweise überragend. Es tut sehr weh, wenn man solch ein Spiel abliefert und dann am Ende noch den Sieg hergeben muss“, erklärte Reisewitz.

Der Ligaprimus, ähnlich wie die Nümbrechter derzeit in einer Ergebniskrise, präsentierte sich derweil ziemlich eindimensional und schlug meist lange Bälle, um hinter die Nümbrechter Abwehrkette zu gelangen. Weitgehend erfolglos. Lediglich einmal musste Nümbrechts Torwart Matteo Tessarolo eingreifen, faustete den Ball aber aus der Gefahrenzone. Auf der anderen Seite gab es gleich mehrfach gute Gelegenheiten, den Führungstreffer zu erzielen. Immer wieder spielten sich die Gäste in die Bornheimer Box, doch das letzte Quäntchen fehlte. Die besten Chancen verzeichneten Dean-Robin Paes, der aus rund zwölf Metern den Ball über das gegnerische Gehäuse jagte (16.) sowie Ricardo Bauerfeind, der kurz vor der Pause aussichtsreich zum Kopfball kam, in Rücklage aber ein wenig zu hoch zielte.

„Es war schon bitter, dass wir mit 0:0 in die Pause gegangen sind“, klagte Reisewitz, war aber noch zuversichtlich für den zweiten Durchgang. Die Auftaktminuten gingen jedoch an die Hausherren, die druckvoll aus der Kabine kamen. Torchancen ergaben sich jedoch nicht. Nümbrecht überstand das Strohfeuer und hatte das Spiel schnell wieder im Griff. Gefährlich wurde es nach einer Stunde, als ein Schuss von Kilian Seinsche im letzten Moment von einem Bornheimer Verteidiger noch von der Torlinie gekratzt wurde (60.). „Wir waren mutig und zielstrebig“, meinte Reisewitz, dessen Team scheinbar doch noch belohnt wurde. Nach einer Ecke schraubte sich der eingewechselte Julian Opitz am höchsten und köpfte zum vielumjubelten Führungstreffer der Nümbrechter ein.

Die Gäste verpassten es nun, den Deckel draufzumachen. Gegen  wütend anstürmende Hausherren spielte der SSV gleich drei Konterchancen schlecht aus und wurde schließlich noch bestraft. Nach einem Einwurf dribbelte sich Nick Hirschfeld in den gegnerischen Sechzehner und fiel über das ausgestreckte Bein von Marvin Hennecken. In der vierten Minute der Nachspielzeit verwandelte Elfmeterspezialist Kevin Biermann den Strafstoß zum 1:1-Ausgleich. „Das war heute ein Spitzenspiel, aber nur von uns. Die Mannschaft hat ein Riesenspiel abgeliefert. Aber es ist, wie es ist. Wir können es nicht ändern“, so Reisewitz.

Tore

0:1 Julian Opitz (83.), 1:1 Kevin Biermann (90.+4 Foulelfmeter).

SSV Homburg-Nümbrecht

Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Tom Hillenbach, Ricardo Bauerfeind, Lukas Grünberg, Moritz Becker, Marvin Hennecken, Kilian Seinsche, Dennis Kania (70. Julian Opitz), Felix Klein, Dean-Robin Paes (70. Mike Großberndt).

Quelle: www.Oberberg-aktuell.de