Niederlage und Tumulte trüben die Stimmung


Nach dem starken Auftritt gegen Lindenthal-Hohenlind am Donnerstag waren bei den ersatzgeschwächten Nümbrechtern die Akkus leer, der Sieg für die ausgeruhten Badestädter ging absolut in Ordnung. „Man hat gemerkt, dass die Mannschaft komplett im roten Bereich ist. In der ersten halben Stunde waren wir zu passiv und haben uns den Schneid abkaufen lassen“, sagte Trainer Torsten Reisewitz. Im Angriff mangelte es auch deshalb an Esprit, weil Tom Barth (fünfte Gelbe Karte) ausfiel.

Bedauerlicherweise kam es kurz vor dem Anpfiff von Halbzeit zwei am Getränkestand neben dem Platz zu einem handfesten Streit zwischen einer Zuschauergruppe der Gäste, die ihr Team zuvor lautstark, aber friedlich unterstützt hatte, und Anhängern der Heimelf. „Die Fans der Bad Honnefer haben provoziert und daraus entwickelte sich eine Auseinandersetzung“, erklärte SSV-Geschäftsführer Matthias Faulenbach. Ordner, Offizielle der Klubs und die Spieler gingen schnell dazwischen und lösten den Tumult auf. „Wir hatten überlegt, die Polizei zu rufen, aber das war nicht nötig“, so Faulenbach. „Es gab keine Verletzten. Nur ein paar Biergläser sind zu Bruch gegangen.“

Der Schiedsrichter vermerkte die Vorkommnisse, derentwegen die zweite Hälfte mit Verzögerung startete, im Spielbericht. Welche Sanktionen auf die Vereine zukommen, wird das Verbandssportgericht zu klären haben. Nach der Begegnung wurden die FV-Schlachtenbummler über einen Nebenausgang von der Sportanlage geleitet, um weiteres Ungemach zu verhindern.

Zum Sportlichen: Hohe Fußballkunst lieferten die Mannschaften in der Anfangsphase nicht ab. Einmal flammte im SSV-Strafraum Gefahr auf, Bastian Sellau spitzelte das Leder vor Kevin Leisch weg (10.). In der 22. Minute leisteten sich die Hausherren ein unnötiges Foul im Bereich des eigenen Sechzehners – und wieder wurde das Reisewitz-Ensemble für ungeschicktes Zweikampfverhalten und die fehlende Zuordnung bei Standardsituationen bestraft: Benjamin Krayer wuchtete die präzise Freistoß-Flanke per Kopf in die Maschen.

Im Anschluss demonstrierte Nümbrecht mehr Zug zum Tor, ohne spielerisch zu überzeugen. Alexander Ewert verpasste den Ausgleich, als er nach einem tollen Zuspiel von Julian Schwarz den Kasten verfehlte (25.). Schwarz versuchte es aus der Distanz, Gehrlein lenkte den Ball über die Latte (31.). Auf der Gegenseite musste Florian Schneider seinen desorientierten Kollegen nach einer Ecke aus der Patsche helfen (38.), ehe Alexander Epstein ohne die letzte Konsequenz abschloss (40.). Ein abgefälschter Schuss von Schwarz landete knapp neben dem Gehäuse (44.), zuvor wollte ein Gästekicker Schneider mit einem Lupfer überlisten – das Spielgerät tropfte auf die Querstange (43.).

Unmittelbar nach dem verspäteten Wiederbeginn versäumte Ricardo Bauerfeind, der für den angeschlagenen Joscha Trommler eingewechselt worden war, den Ausgleich. Im direkten Gegenzug unterlief Jan Luca Krämer ein Foul, das der Unparteiische mit einem Strafstoß und einer Roten Karte für den Abwehrmann ahndete. Reisewitz bewertete den Platzverweis durchaus kritisch, da aus seiner Sicht Alexander Epstein noch hätte eingreifen können. Leisch erhöhte vom Punkt und Sevki Saglam stellte per Kontertor auf 0:3.

„In den letzten 25 Minuten hat die Mannschaft versucht, alles reinzuwerfen. Dafür muss ich den Jungs ein Kompliment machen“, lobte Reisewitz das Aufbäumen seiner dezimierten Truppe, der jedoch der Ehrentreffer nicht vergönnt war – Ewert und Philipp Wirsing konnten ihre Möglichkeiten nicht nutzen.

Tore
0:1 Benjamin Krayer (23.)
0:2 Kevin Leisch (49. Foulelfmeter)
0:3 Sevki Saglam (63.)

Besonderes Vorkommnis
Wegen Zuschauertumulten beginnt die zweite Halbzeit mit zehnminütiger Verspätung (46.).
Rot gegen den Nümbrechter Jan Luca Krämer (48. Notbremse)

SSV Homburg-Nümbrecht
Florian Schneider; Bastian Sellau, Jan Luca Krämer, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Julian Schwarz, Joscha Trommler (27. Ricardo Bauerfeind), Eduard Kelm jr. (62. Johannes Volk), Tristan Wolf (69. Alper Baykara), Alexander Ewert, Mike Großberndt

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