Der Aufwärtstrend des SSV Homburg-Nümbrecht ist gestoppt worden. Im vorgezogenen Duell mit Germania Windeck zog die Equipe von Torsten Reisewitz den Kürzeren. Der Coach war hernach ziemlich angesäuert. Zum einen echauffierte er sich darüber, dass bei seiner Mannschaft nach dem Ausgleich der Faden riss, zum anderen über die destruktive Spielweise des Gegners und den Zustand des Rasenplatzes, der einem Kartoffelacker glich. „Das hat für mich nichts mit Fußball zu tun. Windeck hatte genau drei Offensivkationen und hat diese genutzt. Mit diesem Ergebnis umzugehen, fällt mir schwer.“
Dabei hielt der SSV alle Trümpfe in der Hand, nachdem Robin Brummenbaum zu Beginn eine Flanke von Ricardo Bauerfeind mit dem Kopf ins Netz gewuchtet hatte. „Die Mannschaft hat die taktischen Vorgaben hervorragend umgesetzt“, sah Reisewitz eine gute Vorstellung seiner Mannen, die es jedoch versäumten, den Vorsprung auszubauen. „Wir hatten drei, vier Balleroberungen, wo wir es dann aber nicht schaffen, den letzten Pass in die gefährliche Zone zu bringen.“
Auch nach der Pause ließen die Nümbrechter nichts anbrennen, bis die Gastgeber einen Freistoß zugesprochen bekamen. Christian Salmen konnte den Schuss parieren, allerdings sprang der Ball auf dem holprigen Untergrund unorthodox weg. Die Germanen waren schneller an der Kugel und egalisierten. Wenig später traf Windeck zum 2:1 – erneut nach einer Standardsituation. Die Blau-Gelben bemühten sich im Anschluss, zumindest einen Zähler mitzunehmen. Die beste Gelegenheit besaß Jonas Henscheid, der das Leder über den Kasten jagte. Mit einem Kontertor besiegelte der TSV die Pleite des SSV.
„Ich bin fassungslos, dass wir ohne Punkte nach Hause fahren. In der ersten Halbzeit waren wir hochkonzentriert, nachher haben wir das Spiel billig hergeschenkt. Wir müssen uns vorwerfen, dass wir nach dem 1:1 die Ordnung verloren haben“, ärgerte sich Reisewitz. Zu allem Überfluss erhielt Thomas Ziegler nach einem Foul als angeblich letzter Mann die Rote Karte. Reisewitz: „Das kann man pfeifen, aber es war keine Notbremse.“
Keine Jubelstürme löste auch das Los in der zweiten Runde des FVM-Pokals aus: Nümbrecht tritt am 24. November bei Eintracht Verlautenheide, derzeit Zehnter der anderen Landesliga-Staffel, aus dem Kreis Aachen an. Nach der weiten Reise Richtung Nierfeld zum Auftakt nun also die nächste Ochsentour. „Auf dem Papier ist das eine machbare Aufgabe. Wir wollen eine engagierte Leistung zeigen und weiterkommen“, so der Trainer. Nach dem heutigen Frusterlebnis gab er den Spielern bis Dienstag frei. Joscha Trommler feierte nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback.
Tore
0:1 Robin Brummenbaum (4. Ricardo Bauerfeind)
1:1 Riki Isobe (56.)
2:1 Mario Bröhl (60.)
3:1 Yuto Morioka (81.)
Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Nümbrechter Thomas Ziegler (87. Notbremse)
SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Johannes Volk (69. Kilian Seinsche), Jan Luca Krämer, Thomas Ziegler, Philipp Wirsing, Ricardo Bauerfeind, Eduard Kelm jr. (46. Tom Barth), Christian Rüttgers, Mike Großberndt (56. Joscha Trommler), Jonas Henscheid, Robin Brummenbaum