Der SSV Homburg-Nümbrecht besiegt Fortuna Bonn in der Nachspielzeit und rückt der Tabellenspitze näher
Von Thomas Giesen
SSV Homburg-Nümbrecht – Fortuna Bonn 4:3 (1:3).
Die Nachspielzeit war für die Nümbrechter in der aktuellen Rückrunde stets ein Problem. Doch diesmal sollte es anders sein. Es war der letzte Angriff eines nervenaufreibenden Duells in dem die Nümbrechter lange Zeit nicht wie die Sieger aussahen. Der eingewechselte Joscha Trommler hatte sich vor dem Bonner Tor freigelaufen, schüttelte den gegnerischen Innenverteidiger ab und hätte schon den Torschuss wagen können. Doch Trommler legte quer auf Dennis Kania, der seinem Trainer Torsten Reisewitz fast einen Herzinfarkt bescherte. „Er hat sich auch noch Zeit gelassen und Ball dann in aller Seelenruhe mit sieben Stundenkilometern reingeschoben“, sagte Reisewitz.
Bei den Nümbrechtern brachen nach dem Siegtreffer alle Dämme, doch in der Anfangsphase war von einer Siegchance noch nichts zu spüren. Im Gegenteil. Keine drei Minuten waren gespielt, als sich die früh attackierenden Gäste den Ball sicherten und sich über die linke Außenbahn nach vorne spielten. Die Hereingabe von der Grundlinie versenkte Jan Bringer am kurzen Pfosten zur 1:0-Führung (3.). Die Nümbrechter steckten den Nackenschlag weg und kamen im Gegenzug zur Ausgleichschance. Dean-Robin Paes wurde lang geschickt, im Laufduell spitzelte sein Gegenspieler das Rund aber im letzten Moment an den eigenen Torpfosten (5.). Die Partie blieb unterhaltsam. Bonns Max Engels scheiterte an SSV-Schlussmann Matteo Tessarolo (8.), wenig später gab es die erste Ecke für den Gast. Nümbrecht wehrte zunächst ab, den Abpraller schoss Alexander Dohr jedoch aus dem Rückraum in die Maschen und es stand 0:2 (12.).

[Ricardo Bauerfeind (r.) gelang der 2:3-Anschlusstreffer für die Nümbrechter.]
Es folgten wütende Angriffe der Hausherren. Eine Hereingabe von Lukas Grünberg köpfte Robin Brummenbaum an die Querlatte (24.), Kilian Seinsche schoss nur knapp am Tor vorbei (25.) und Felix Klein verfehlte nach einer Ecke das Tor nur um Zentimeter (30.). Fünf Minuten später hatten die Hausherren den Jubelschrei schon auf den Lippen. Kilian Seinsche hatte in die Mitte geflankt, Dean-Robin Paes den Ball in den Winkel gehämmert, doch der Schiedsrichter entschied auf Abseits Seinsche. Eine fragwürdige Entscheidung, doch der Lohn der Arbeit sollte doch erfolgen. Nach einem Schubser von Maximilian Kuster ging Paes im Strafraum zu Boden und es gab Elfmeter für Nümbrecht. „Den hätte man nicht unbedingt geben müssen“, kommentierte Reisewitz die Szene. Robin Brummenbaum verwandelte den Strafstoß sicher (43.) und die Gastgeber schienen zurück in der Spur. Doch in der Nachspielzeit war es wieder ein Abpraller nach einer Ecke, den diesmal Kai Nierada von der Strafraumgrenze im Netz versenkte (45.+1).

[Die Stimmung im Lager der Nümbrechter hatte nach dem Treffer zum 0:2 den Tiefpunkt erreicht.]
„Für meine Verhältnisse hat in der Halbzeit die Kabine gewackelt“, deutete Reisewitz eine deutliche Pausenansprache an, die offensichtlich Wirkung hatte. Nur eine Minute war gespielt, als Robin Brummenbaum völlig frei vor dem Tor eine Chance liegen ließ. Nümbrecht hatte auf eine Dreierabwehrkette umgestellt und marschierte nun. Nach etlichen Versuchen war es ein Freistoß von Marvin Hennecken aus dem Halbfeld, den Ricardo Bauerfeind zum 2:3 verwertete (64.). Niklas Goße bereitete das 3:3 von Kilian Seinsche mit einer Einzelleistung vor (83.) und die Nümbrechter hatten das Momentum für sich. Doch im Gegenzug bewahrte Torwart Matteo Tessarolo sein Team mit einer Parade im Eins-gegen-Eins-Duell mit Carlos de la Cruz vor einem Rückschlag, ehe Kania den Schlusspunkt setzte.
[Lukas Grünberg hatte für den SSV einiges an Zweikampfarbeit zu verrichten.]
„Wir schaffen es im Moment einfach nicht, in einen Flow zu kommen, haben uns selbst aber noch einmal aus dem Sumpf gezogen. Ich bin stolz auf meine Jungs, dass sie sich so zurückgefightet und das Spiel noch gedreht haben. Es war wichtig, dass wir uns an die Spitze heranrobben konnten. Das ist jetzt eine entscheidende Woche“, meinte Reisewitz.
Tore
0:1 Jan Bringer (3.), 0:2 Alexander Dohr (12.), 1:2 Robin Brummenbaum (43., Foulelfmeter), 1:3 Kai Nierada (45.+1), 2:3 Ricardo Bauerfeind (64.), 3:3 Kilian Seinsche (83.), 4:3 Dennis Kania (90.+4).
SSV Homburg-Nümbrecht
Matteo Tessarolo; Felix Adamietz, Tom Hillenbach, Moritz Becker, Lukas Grünberg, Ricardo Bauerfeind, Marvin Hennecken (81. Fritz Schäfer), Kilian Seinsche, Felix Klein (76. Joscha Trommler), Robin Brummenbaum (60. Dennis Kania), Dean-Robin Paes (46. Philipp Rüttgers).

[Kilian Seinsche brachte die Nümbrechter gegen Fortuna Bonn mit seinem Ausgleich zum 3:3 wieder in Reichweite zum Sieg.]
Quelle: www.Oberberg-aktuell.de