Viel Hektik bei Nümbrechter Aufholjagd


Nach äußerst turbulenten 90 Minuten trennten sich der SSV Homburg-Nümbrecht, der damit weiter auf seinen ersten Heimsieg wartet, und der FV Bonn-Endenich mit einem leistungsgerechten Remis. „Mit dem Ergebnis müssen wir nach diesem Spielverlauf zufrieden sein“, urteilte Trainer Torsten Reisewitz. Die Hausherren erwischten einen Katastrophenstart. Bereits nach fünf Minuten musste Dennis Kulisch zum ersten Mal hinter sich greifen. Tobias Roth staubte im Anschluss an eine Ecke zur Führung ab. Die Nümbrechter Proteste wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Schützen stießen beim Unparteiischen auf taube Ohren.

Der Spielleiter stand kurze Zeit später erneut im Fokus, als er nach einem überflüssigen Foul von Bastian Sellau auf Elfmeter entschied. Dennis Herschbach nutzte die Gelegenheit zum 0:2. Die Offensiv-Küche des SSV blieb derweil kalt. Lediglich nach Standardsituationen wurde es gefährlich. Marvin Jungjohann bugsierte eine Freistoß-Flanke von Bastian Sellau knapp über das Gehäuse (15.), ehe Julian Schwarz einen ruhenden Ball aus 18 Metern im Torwarteck versenkte – 1:2.

Nach einem Eckstoß testete Schwarz die Fertigkeiten des Keepers, der die Kugel wegfischte (19.). Spielerisch kochten beide Teams auf Sparflamme. Stattdessen stieg der Hektik-Faktor merklich an. Viele Fouls und Unterbrechungen prägten das Geschehen. Bonn verpasste das 1:3, weil Kulisch die linke Pranke rechtzeitig hochriss (31.). Dann schwächte Nümbrecht sich selbst: Marvin Jungjohann ließ sich nach einer Provokation seines Gegenspielers zu einem Schubser hinreißen und kassierte dafür die Rote Karte. Zur Pause sah es für die Reisewitz-Elf nicht besonders gut aus. „Es war ein schwieriges Spiel, auch für mich als Trainer. Dass es so hektisch war, lag nicht zwingend an den Spielern“, verpackte Reisewitz seine Kritik am Referee und dessen Zuarbeitern in diplomatische Worte.

Der Coach setzte nach dem Seitenwechsel auf die Karte „Karo einfach“. „Wir haben jeden zweiten Ball tief gespielt, um in die Laufduelle zu kommen.“ Auf Grundlage dieses Stilmittels gelang Manuel Schwarz der Ausgleich. Ein Kicker aus Endenich musste sich ebenfalls vorzeitig in die Kabine verabschieden, da er sich lautstark beschwert hatte. Julian Schwarz‘ indirekter Freistoß aus fünf Metern ging, leicht abgefälscht, drüber.

„Kein Vorwurf an Julian. Wenn da zehn Mann und der Schnapper auf der Linie stehen, ist es nicht einfach, die Lücke zu finden“, meinte Reisewitz, der in der Schlussphase den flinken Kilian Seinsche brachte. Die gelungenen Vorstöße des Jokers fanden in der Zentrale aber keine Abnehmer. Beinahe wäre der Schuss noch nach hinten losgegangen, doch Kulisch bewahrte sein Team mit einer Last-Minute-Parade vor der Pleite.

Tore
0:1 Tobias Roth (5.), 0:2 (12. Foulelfmeter), 1:2 Julian Schwarz (17. Freistoß), 2:2 Manuel Schwarz (57. Tom Barth)

Besondere Vorkommnisse
Rot gegen den Nümbrechter Marvin Jungjohann (32. Tätlichkeit) Gelb-Rot gegen einen Endenicher Akteur (70.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Bastian Sellau (60. Dennis Kania), Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Joscha Trommler, Jonas Wagner, Julian Schwarz, Christian Rüttgers, Tom Barth (84. Marian Lorenz), Manuel Schwarz (70. Kilian Seinsche), Marvin Jungjohann

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