Wiehl biegt im Derby gegen Nümbrecht einen Rückstand um


Es bleibt dabei: Der SSV Homburg-Nümbrecht kann das Landesliga-Derby nicht für sich entscheiden, wenn um Zähler in der Meisterschaft gekämpft wird. Dabei sorgte Robin Brummenbaum vor rund 650 Zuschauern auf der Eichhardt Mitte der zweiten Halbzeit mit dem 0:1 für eine Steilvorlage, doch die Gastgeber schlugen noch zurück. „Wir haben es nicht geschafft, aus der Mehrzahl an Chancen, die wir hatten, Kapital zu schlagen. Daher ist die Niederlage unterm Strich verdient. Wir machen die Dinger einfach nicht rein“, klagte Trainer Torsten Reisewitz über die Abschlussschwäche seines Teams.

Sein Gegenüber Wolfgang Martens hatte naturgemäß bessere Laune. „Wir haben einen Rückstand in einen Sieg umgewandelt. Das bringt uns hoffentlich neue Sicherheit, um mit Spaß an die nächsten Aufgaben heranzugehen. Das 0:1 hat neue Kräfte bei uns freigesetzt und durch die Wechsel ist frischer Wind hereingekommen.“

Wiehl war zu Beginn griffiger, obwohl Mathias Hartwig früh wegen einer Oberschenkelverletzung vom Feld gegen musste. Davin Dresbach und Kerem Kargin scheiterten jeweils an Pascal Rüsche (5., 11.). Danach bekam der SSV seine Abstimmungsschwierigkeiten in den Griff und verzeichnete die bis dato beste Gelegenheit der Partie. Brummenbaum verlängerte den Ball in den Lauf von Niklas Clemens, der alleine auf Julian Bauer zusteuerte. Der Keeper riss die linke Hand reflexartig hoch und entschärfte die Szene (19.).

Rüsche wirkte bei einem Eckstoß der Wiehler nicht sicher, den Wackler des Keepers konnte aber kein FV-Akteur nutzen (21.), ehe ein abgefälschter Versuch von Dennis Kania an den Pfosten klatschte (25.). Auf der Gegenseite zielte Trian Vlachos knapp vorbei (31.), Kerem Kargin verkantete freistehend vor dem Gehäuse und drosch die Kugel in den zweiten Stock (34.). Kurz darauf brandete im blau-gelben Lager Jubel auf. Allerdings zählte der Treffer von Kilian Seinsche wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht (38.). Ein Dresbach-Kopfball landete auf der Querstange (41.).

Unmittelbar nach Wiederbeginn musste sich Rüsche bei einem weiteren Kopfball von Dresbach richtig strecken, um den Einschlag im unteren Eck zu verhindern (46.). Nachdem Ricardo Bauerfeind das Zielfernrohr falsch eingestellt hatte (51.), sorgte Brummenbaum per Abstauber nach einer Ecke für die Gästeführung, die Clemens hätte ausbauen müssen. Wie schon in Durchgang eins behielt Bauer im Eins-gegen-Eins die Oberhand (71.).

„Wenn wir in dieser Phase das 2:0 erzielen, wäre das Spiel wahrscheinlich entschieden gewesen“, meinte Reisewitz. Stattdessen stellte Wiehl wenig später den Ausgleich her: Trian Vlachos war nach einer Flanke von Kargin am zweiten Pfosten unbewacht, nahm das Leder mit der Brust an und jagte es per Dropkick in die Maschen. Große Aufregung bei Reisewitz und Co. herrschte dann in der 79. Minute, als ein Tor von Bauerfeind nicht gegeben wurde, da er sich in der strafbaren Zone befunden haben soll.

Beinahe postwendend gelang dem eingewechselten A-Junior Fidel Delibalta das 2:1. Die Abseitsproteste der Nümbrechter verhallten ungehört. Die Reisewitz-Elf warf im Anschluss noch einmal alles nach vorne, der Ausgleich blieben ihr aber verwehrt. Ganz am Schluss rückte Torwart Rüsche mit nach vorne. Nachdem er Bauer behindert hatte, quittierte er die Verwarnung des Unparteiischen mit einer abfälligen Geste und sah Gelb-Rot.

Auf die Schiedsrichterleistung wollte Reisewitz nicht eingehen. „Die Jungs haben alles rausgehauen, was sie momentan im Köcher haben. Trotz einer ordentlichen Vorstellung hat es nicht gereicht und wir stehen nach drei Spielen mit null Punkten da. Es ist schwierig, mit dieser Situation umzugehen“, erklärte der SSV-Coach. Martens setzte aufgrund einer Systemumstellung in der Innenverteidigung auf U19-Kicker Meikel Harder, der – wie Delibalta – ein starkes Debüt feierte. „Ich bin von der Qualität der A-Jugendlichen absolut überzeugt und hatte keine Bedenken, sie einzusetzen“, so der FV-Trainer.

Tore
0:1 Robin Brummenbaum (59.)
1:1 Trian Vlachos (75. Kerem Kargin)
2:1 Fidel Delibalta (82. Waldemar Kilb)

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Nümbrechter Torwart Pascal Rüsche (90.+2).

FV Wiehl
Julian Bauer; Davin Dresbach (53. Fidel Delibalta), Jonathan Noß, Tim Heimbruch, Meikel Harder, Kevin Derksen, Vinzent Stoffel, Kerem Kargin, Mathias Hartwig (6. Waldemar Kilb), Michael Möller (67. Jordi Scherbaum), Trian Vlachos

SSV Homburg-Nümbrecht
Pascal Rüsche; Ricardo Bauerfeind, Julian Opitz, Alexander Epstein, Aron Jungjohann (87. Laurin Schenk), Julian Schwarz, Johannes Volk (87. Jan Leyerer), Dennis Kania (70. Christian Rüttgers), Kilian Seinsche, Niklas Clemens, Robin Brummenbaum (70. Philipp Wirsing)

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