Wunsch nach mehr Konstanz

Landesligist SSV Homburg-Nümbrecht hat eine enttäuschende Saison hinter sich und will nun wieder stabilere Leistungen zeigen – Vorbereitung verläuft positiv – Ziel ist ein einstelliger Tabellenplatz

Das Minimalziel „Klassenerhalt“ ist erreicht worden, ansonsten hatte der SSV Homburg-Nümbrecht in der vergangenen Saison ziemlich verwachst. An der anvisierten 40-Punkte-Marke rauschten die Blau-Gelben mit 31 Zählern deutlich vorbei, der elfte Rang im Endklassement sorgte ebenfalls für Ernüchterung. Zu selten rief die Mannschaft ihr Leistungspotenzial ab. So feierte die Equipe von Coach Torsten Reisewitz Achtungserfolge gegen Gegner, die in der obersten Etage mitmischten, die Zahl der schwachen Darbietungen war jedoch mindestens genauso hoch.  „Wir hatten eine Handvoll Highlightspiele“, nennt der Trainer unter anderem die Siege gegen Porz oder Rheinbach. „Aber es ist uns nicht gelungen, dieses Niveau konstant auf den Platz zu bringen.“

Immerhin wurde der Worst Case vermieden, wobei dies kein Kunststück war. Zum Schluss verabschiedete sich mit Germania Windeck bloß ein Team aus der Landesliga Staffel 1, die nun wieder über 16 Teilnehmer verfügt und nach Einschätzung von Reisewitz „durch die Absteiger aus der Mittelrheinliga und den starken Aufsteiger Neunkirchen-Seelscheid“ noch anspruchsvoller geworden ist.  

Die bisherigen Eindrücke stimmen den Übungsleiter optimistisch. Im Schnitt nehmen etwa 20 Akteure an den Einheiten teil, der Titel beim Homburger Sparkassen-Cup wurde souverän verteidigt und die Pokalauftritte gegen die Bezirksliga-Reserve des FV Wiehl (2:0) und Mittelrheinligist Eintracht Hohkeppel (3:5 nach Verlängerung) sowie der Test gegen TuRU Düsseldorf (0:0/Oberliga Niederrhein) verliefen zufriedenstellend bis verheißungsvoll.

„Die Niederlage im Pokal ging in Ordnung. Aufgrund der ersten Halbzeit wäre ein Sieg für uns allerdings nicht unverdient gewesen“, meint Reisewitz mit Blick auf das Duell gegen den SVE. An den jüngst gezeigten Leistungen müsse sich das Team fortan messen lassen. „Wenn man die fünf Gegentore gegen Hohkeppel ausklammert, ist zu erkennen, dass wir in Sachen Stabilität und Kompaktheit Fortschritte gemacht haben“, führt der Trainer aus. „Wir müssen es als Mannschaft defensiv besser lösen und die Zahl der individuellen Fehler verringern, damit auch mal ein oder zwei Tore reichen, um ein Spiel zu gewinnen.“  

Reisewitz nimmt seine Schützlinge nicht nur bei der Arbeit gegen den Ball in die Pflicht, in der Offensive haperte es während der Spielzeit 2021/2022 ebenfalls spürbar. Stichwort Chancenwucher. Kilian Seinsche war mit elf Treffern bester Schütze, dahinter folgten Yuto Morioka und Niklas Clemens (jeweils sechs) – eine nicht gerade furchteinflößende Bilanz. „Grundsätzlich haben wir vorne genügend Qualität“, so der Coach. „Wir benötigen aber insgesamt mehr Konzentration und Zielstrebigkeit im Abschluss.“

Personell kann Reisewitz fast aus dem Vollen schöpfen. Auf Kapitän Julian Schwarz (Meniskus-OP) und Dennis Kania (Hüft-OP) wird er bis zum Jahreswechsel verzichten müssen, davon abgesehen gibt es keine Langzeitausfälle. Der Konkurrenzkampf ist in vollem Gange („Wir sind auf allen Positionen doppelt besetzt“), zusätzlich angeheizt von den Neuzugängen. Die Eigengewächse üben dabei durchaus Druck auf die arrivierten Kräfte aus.

In taktischer Hinsicht will sich Reisewitz nicht festlegen. Das gewohnte 4-2-3-1 dient lediglich als grobe Richtschnur. „Wir werden beispielsweise auch in einem 3-4-3 agieren und können während des Spiels umstellen, das haben die Jungs mittlerweile drauf. Flexibilität ist für mich sehr wichtig. Wir möchten nicht so einfach ausrechenbar sein und es den Gegnern schwer machen, sich auf uns einzustellen.“

Als Top-Anwärter auf den Ligathron nominiert Reisewitz den SSV Merten, gefolgt von Rheinbach sowie den Absteigern Alfter und Deutz. „Dahinter wird es ein breites Mittelfeld geben“, schätzt er. „Und dort wollen wir uns reinbeißen, ohne mit der roten Zone in Berührung zu kommen. Wenn man sieht, wie die Konkurrenz zum Teil aufgerüstet hat, würden wir uns als kleiner Verein mit einem einstelligen Platz absolut im Soll befinden. Um das zu erreichen, müssen wir an jedem Sonntag an unsere Grenzen gehen. Ich hoffe, dass wir den Schwung und die positive Energie, die derzeit vorhanden ist, mitnehmen können.“ Vor dem Start beim 1. FC Spich stehen noch die Härtetests gegen die Mittelrheinligisten Hürth und Bergisch Gladbach auf dem Programm.

Zugänge

Rohat Kilic (1. Jugendfußballschule Köln), Shogo Aikawa (SV Wermelskirchen), Mike Großberndt (nach Pause), Lukas Grünberg, Felix Klein, Fritz Schäfer, Moritz Becker (alle eigene U19)

Abgänge

Elham Isakoski (FV Wiehl), Yuto Morioka (BCV Glesch-Paffendorf), Johannes Volk (Laufbahn beendet), Simon Hillert (Fußballpause), Robert Arnds (eigene 2. oder 3. Mannschaft)

[Die Trainer mit den Neuzugängen; Torwart Kim Schwensen ist bereits seit Mai spielberechtigt.]

Der Kader

Tor

Tom Geßner, Paul Müller, Kim Schwensen

Abwehr

Felix Adamietz, Moritz Becker, Lukas Grünberg, Marvin Hennecken, Tom Hillenbach, Jan Luca Krämer, Philipp Rüttgers, Maximilian Wirths

Mittelfeld

Ricardo Bauerfeind, Julian Birk, Dennis Kania, Daniel Kapellar, Felix Klein, Rohat Kilic, Michael Möller, Julian Opitz, Christian Rüttgers, Fritz Schäfer, Laurin Schenk, Julian Schwarz   

Angriff

Shogo Aikawa, Robin Brummenbaum, Niklas Clemens, Mike Großberndt, Kilian Seinsche

Trainer

Torsten Reisewitz

Co-Trainer

Fabian Förster, Fabian Reitmeister

Torwarttrainer

René van der Wyst

Sportlicher Leiter/Teammanager

Marco Ripplinger

Betreuer

Sebastian Krieger

Physiotherapeutin

Daniela Dahlenkamp

Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de

Beitrag teilen...