SSV Süng – SSV Homburg-Nümbrecht II 4:4 (1:0)
Ein irres Spiel auf dem Kunstrasenplatz im Sülztal. Kein besonders ansehnliches Fußballspiel, was aber aufgrund der Tabellensituation auch nicht zu erwarten war. Bereits nach einer Viertelstunde erkannte der Schiedsrichter ein Tor der Sünger nicht an. Ein erster Aufreger, dem noch viele folgen sollten und an denen der Schiedsrichter nicht ganz unbeteiligt war. Alpay Genc war mit seinem ersten Streich am heutigen Tage der Türöffner, als er nach einer guten halben Stunde zur Halbzeitführung traf. Zu diesem Zeitpunkt hatte Gästecoach Tobias Schöler bereits sein Wechselkontingent erschöpft, da er Alper Baykara für Maximilian Wirths bringen musste. Mehr als 13 Spieler konnte Schöler nämlich heute nicht für seinen Kader benennen. “Wir müssen an uns glauben. Nach Gegentreffern habe ich die Befürchtung, dass bei meinen Jungs die Köpfe zu früh runter gehen”, konnte Schöler zur Halbzeit nicht erahnen, was dieser Krimi noch an Spannung bereithielt.
Wobei die Sünger eigentlich den Deckel auf die Partie gemacht hatten. Daniel Kelm hatte zwar zwischenzeitlich für die Schöler-Elf ausgeglichen. Doch drei blitzsaubere Treffer innerhalb von zwölf Minuten stellten den Spielstand zehn Minuten vor dem Ende auf 4:1 für das Team von Trainer Sven Reuber. “Meine junge Truppe ist dann am Ende auch ein bisschen zu unerfahren und naiv. Wir müssen das Spiel nach Hause bringen”, war Reuber insbesondere über die Entstehung der nun folgenden Nümbrechter Tore nicht wirklich gut auf seine Elf und den Schiedsrichter zu sprechen. Alper Baykara hatte sich in der 83. Minute mit einer feinen Einzelleistung freigespielt und drosch das Spielgerät vom Strafraumeck in den Winkel. Der Schlussakkord hatte es dann in sich. Nach einer Ecke machte der wahrlich nicht als Kopfballungeheuer bekannte Kelm den Anschluss zum 3:4. In der Nachspielzeit pfiff der Schiedsrichter dann einen recht diskussionswürdigen Freistoß 20 Meter vor dem Sünger Tor. Im Wortgefecht rund um diesen Pfiff hatte der Schiedsrichter Worte eines Heimakteurs aufgeschnappt. Diese aus seiner Sicht bestrafungswürdige Aussage mündete in einer gelb-roten Karte für Matthias Oberberg. Dieser war aber gar nicht der Schuldige und somit hatte der Schiedsrichter den Falschen vom Platz gestellt.
Daniel Kelm war das alles egal – er nahm Maß und nagelte den Ball in die Maschen. Grenzenloser Jubel auf der einen, große Enttäuschung über den verschenkten Sieg auf der anderen Seite. “Dieses Spiel spiegelt das komplette Jahr 2019 perfekt wider”, fehlten Reuber ein wenig die Worte über das heute Gesehene und die Verletzungsmisere, die sich wie ein roter Faden durch das Jahr 2019 gezogen hat. Sein Gegenüber hatte für seine Truppe hingegen nur lobende Worte parat: “Wir haben einen tollen Teamspirit. Ein Riesenkompliment an meine Jungs – vom Willen her war das heute überragend.”
Tore
1:0 Alpay Genc (35.), 1:1 Daniel Kelm (58.), 2:1 Felix Adamietz (67.), 3:1 Alpay Genc (76.), 4:1 Alpay Genc (79.), 4:2 Alper Baykara (83.), 4:3 Daniel Kelm (90.), 4:4 Daniel Kelm (90.+4)
Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen Süngs Matthias Oberberg (90.+4)
Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de