Ausgeglichenes Lokalduell wird durch einen Treffer nach einer Standardsituation entschieden

FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht 1:0 (1:0)

Nach dem Abpfiff des Lokalduells auf der Eichhardt waren es wieder einmal die Gastgeber, die im Mannschaftskreis das berühmte „Derbysieger, Derbysieger, hey, hey“ anstimmen durften. Der FV Wiehl entschied das ausgeglichene und sehr faire Duell gegen den Nachbarn mit dem knappsten aller Resultate für sich und schließt die Hinrunde mit phänomenalen 31 Zählern mindestens als Tabellenzweiter ab. Die Nümbrechter gehen hingegen mit einem Frusterlebnis in die Winterpause und verpassten das Mindestziel von 20 Punkten zum Bergfest der Saison.

Trotz Eiseskälte, zwischenzeitlichem Schneeregen und 2G-Beschränkungen hatten sich 720 Zuschauer eingefunden. Die erste Halbzeit war, wie so oft bei dieser Auseinandersetzung, von minimalem Risiko und maximaler Vorsicht geprägt. Daher besaßen Torraumszenen Seltenheitswert. Robin Brummenbaum köpfte die Kugel nach einem Freistoß von Christian Rüttgers trotz glänzender Position deutlich vorbei (7.), bei einem Schuss von Ardit Mimini aus der zweiten Reihe riss Tom Geßner die Fäuste rechtzeitig hoch und lenkte den Ball über die Querstange (11.).

Julian Schwarz scheiterte mit einem Halbvolley aus 17 Metern an Matteo Tessarolo (18.), auf der Gegenseite war es erneut Ardit Mimini, der eine gute Möglichkeit verpasste. Nach einem Zuspiel von Felix Sievers verzog er allerdings deutlich (31.). Brummenbaum hatte wenig später ziemlich viel Freiraum im Strafraum, verstolperte die Kugel zunächst aber kläglich. Als der Angreifer nachsetzte, wurde der Winkel zu spitz und Tessarolo konnte parieren (34.).Die Teams warteten auf Umschaltmomente und Überzahlsituationen, doch diese blieben größtenteils aus, weil das Rückzugs- und Zweikampfverhalten auf beiden Seiten vorbildlich war, den Aktionen auf dem Weg nach vorne aber auch häufig die nötige Genauigkeit fehlte. Dennoch war es kurz vor der Pause ein aus einem Ballverlust resultierender Konter, der – mit Verzögerung – zum Tor des Tages führte. Geßner wehrte einen Versuch von Arlind Mimini ab. Im Anschluss an die darauffolgende Ecke wuchtete Meikel Harder das Leder mit dem Kopf unhaltbar in den Winkel.

In Durchgang zwei wurden die Nümbrechter druckvoller, Wiehl postierte sich tiefer. Einen Sturmlauf entfachte der SSV indes nicht, obwohl Coach Torsten Reisewitz mit einigen Wechseln neue Impulse setzen wollte. Immerhin taute SSV-Goalgetter Kilian Seinsche, in der ersten Hälfte nahezu abgemeldet, auf. Erst wurde sein Abschluss nach einem Sololauf abgeblockt (64.), dann zimmerte er den Ball nach einer Flanke von Lukas Grünberg aus der Nahdistanz an die Latte (79.). Weitere Gelegenheiten ließ die ansonsten sattelfeste FV-Defensive in der Schlussphase nicht zu.                                

Tore

1:0 Meikel Harder (45. Ardit Mimini).

FV Wiehl

Matteo Tessarolo; Kevin Derksen, Meikel Harder, Kilian Lauff, Ozan Taskiran (76. Vinzent Stoffel), Arlind Mimini (86. Niels Smuda), Dominik Knotte, Ardit Mimini, Jack Devern (68. Eren Kütük), Felix Sievers, Waldemar Kilb.  

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Lukas Grünberg, Julian Opitz, Philipp Rüttgers (83. Jan Luca Krämer), Marvin Hennecken (83. Tom Hillenbach), Julian Schwarz, Christian Rüttgers (62. Niklas Clemens), Elham Isakoski (89. Laurin Schenk), Kilian Seinsche, Yuto Morioka (76. Julian Birk), Robin Brummenbaum.

Stimmen zum Spiel

Wolfgang Martens (Trainer FV Wiehl): Wir haben vor der Pause gut gespielt und sind zu einem günstigen Zeitpunkt in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit war klar, dass der Gegner alles auf eine Karte setzen und mit vielen Bällen auf Kilian Seinsche operieren wird, die wir einigermaßen gut verteidigt haben. Allerdings muss ich Nümbrecht ein Kompliment machen. Sie hatten ein paar gefährliche Aktionen und bei dem Lattentreffer hätte mehr passieren können. Bei uns fehlten dann ein wenig die Umschaltsituationen und zum Schluss vielleicht auch die letzten Körner, was nach so einer anstrengenden Hinrunde aber normal ist. Letztendlich haben wir nach 15 Spieltagen mit 31 Punkten eine geile Hinrunde hingelegt. Damit ist der Klassenerhalt in trockenen Tüchern. Das ist für unsere junge Mannschaft einfach top.

Torsten Reisewitz (Trainer SSV Homburg-Nümbrecht): Wir hatten drei dicke Torchancen – zweimal „Brummi“ vor der Pause und „Kille“, der den Ball an die Latte setzt – und die muss man nutzen. Aus dem Spiel heraus haben wir kaum etwas zugelassen. Wenn Wiehl gefährlich wurde, dann nach Standards. Aber so ist es halt im Fußball: Wenn du oben stehst, gewinnst du so ein Spiel mit 1:0. Wir hätten wahrscheinlich noch drei Stunden weiterspielen können, ohne zu treffen. In der ersten Halbzeit waren wir in der einen oder anderen Situation zu passiv, in der zweiten Halbzeit kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Da haben wir viel besser gegen den Ball gearbeitet, selbst aber auch nur zwei, drei Abschlüsse kreiert. Man muss neidlos anerkennen, dass Wiehl sehr gut verteidigt und ein hohes Tempo hat. Das lässt sich nicht so einfach wegspielen.

Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de

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