Nach zwei Jahren herrscht wieder Derbyfieber

Der FV Wiehl und der SSV Homburg-Nümbrecht treffen am Freitagabend zum Hinrunden-Kehraus in der Landesliga aufeinander.

FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht (Freitag, 20 Uhr).

Es fehlen: Sebastian Schiepe – Dennis Kania, Felix Adamietz, Michael Möller, Jan Luca Krämer, Florian Schneider, Alexander Kischel, Ricardo Bauerfeind, Daniel Kappelar, Robert Arnds.

Einsatz fraglich: Tristan Arndt – keiner.

Zum Spiel: Die Terminplaner haben es so gewollt: Am letzten Spieltag der Hinrunde findet der Homburger Clasico zwischen dem FV Wiehl und dem SSV Homburg-Nümbrecht statt. Trotz der Corona-Einschränkungen und der schmuddeligen Witterung werden am Freitagabend wahrscheinlich über 500 Zuschauer auf die Eichhardt pilgern, um sich den Lokal-Leckerbissen einzuverleiben. Das letzte Nachbarschaftsduell wurde im September 2019 ausgetragen und endete mit einem 2:1 für den FV, danach wurde der Spielbetrieb von der Pandemie aus den Angeln gehoben.

Die Hausherren gingen zwar am vergangenen Sonntag im Gipfeltreffen gegen die SpVg. Porz als Verlierer vom Platz, haben das Soll bis dato aber übererfüllt. Niemand, selbst im Lager der Wiehler selbst, hätte daran geglaubt, dass man Anfang Dezember den Silberrang im Klassement belegt und theoretisch sogar die Möglichkeit besitzt, die Herbstmeisterschaft einzufahren. Dass die Elf von Wolfgang Martens unter den Top drei überwintert, ist schon sicher.                  

Die Niederlage in Porz sei verdient gewesen, „weil dort nicht wie gewohnt zurechtgekommen sind“, erklärt der Trainer. „Wir werden das Spiel noch einmal analysieren und ich hoffe, dass wir aus den Fehlern, die uns unterlaufen sind, lernen.“ Grundsätzlich sei es ein Highlight für die Region, dass sich die beiden Vereine in der Landesliga etabliert haben. Da sich die Mannschaften gut kennen, werden Nuancen den Ausschlag geben, so Martens. „Außerdem wird es darauf ankommen, wer sich die entscheidende Portion mehr Glück erarbeitet.“

Der SSV verfüge über eine „herausragende Offensivreihe“ und gehe in der Verteidigung resolut zu Werke. „Wir wissen genau, was uns erwartet. Wir wollen wieder unsere Qualitäten im Umschaltspiel abzurufen und den Nümbrechter Defensivverbund mit unseren Waffen zu schlagen. Wenn es uns noch einmal gelingt, den besten Fußball zu zeigen, können wir die drei Punkte bei uns zu behalten“, betont Martens, der nahezu aus dem Vollen schöpfen kann. Einziger Wackelkandidat ist Tristan Arndt (Mittelhandbruch).

Ein Derby hat eigene Gesetze. Diese Aussage löst akuten Phrasenschwein-Alarm aus, doch auf die Nümbrechter trifft sie zu. Seitdem die Klubs in derselben Klasse vertreten sind, warten die Blau-Gelben auf einen Sieg gegen den FV Wiehl. Ob der Fluch am Freitag ein Ende findet? Schlaflose Nächte bereitet Trainer Torsten Reisewitz die schwache Bilanz nicht. „Statistisch gesehen steigt mit jedem weiteren Mal die Chance, dass wir gewinnen. Das Gute ist vielleicht, dass wir definitiv nicht der Favorit sind“, so der Coach.

Gleichwohl wolle man vor der Winterpause das anvisierte Zwischenziel von 20 Zählern erreichen. Zurzeit hat der SSV deren 18 auf dem Konto. Man muss nicht Adam Riese sein, um zu erkennen, dass ein Remis zum Erreichen dieser Marke zu wenig ist. In der Fremde konnte Nümbrecht in dieser Saison häufiger überzeugen, wobei die Erfolge in Porz, Spich und Rheinbach allesamt auf Naturrasen gelangen. An der Platzoberfläche möchte Reisewitz diese Statistik jedoch nicht festmachen. „Wir tun uns gegen Gegner, die das Spiel aktiv gestalten, deutlich leichter“, konstatiert er.

Als Exempel dafür dient das jüngste Heimremis gegen Germania Windeck. Die defensiv eingestellten Gäste hätten es beinahe geschafft, einen Dreier einzufahren, weil die Nümbrechter zwei Patzer einstreuten und Chancenwucher betrieben. Erst in der Nachspielzeit traf Kilian Seinsche zum 2:2. Neben einer größeren Entschlossenheit im Abschluss ist laut Reisewitz vor allen Dingen die Vermeidung von Fehlern ein zentraler Faktor. „Wir dürfen das superschnelle Umschaltspiel der Wiehler nicht durch Ballverluste forcieren. Das wird sofort bestraft, denn sie haben auf allen Positionen enorm viel Tempo.“

Das bisherige Abschneiden des Konkurrenten nötigt dem SSV-Übungsleiter großen Respekt ab. „Sie legen eine tolle Serie hin und haben sich in einen Flow gespielt. Wir müssen einen Sahnetag erwischen, dann sind wir auch in der Lage, ihnen das Leben schwer zu machen.“ Zu den bekannten Ausfällen gesellt sich Dennis Kania, der aus Studiengründen verhindert ist.

Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de

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