Der SSV Homburg-Nümbrecht hat es verpasst, im letzten Spiel vor der Winterpause ein Positiverlebnis zu feiern. Getreu dem Motto „Und wöchentlich grüßt das Murmeltier“ standen Aufwand und Ertrag erneut in einem krassen Missverhältnis. „Der Gegner hat vier Aktionen, davon sind drei drin. Wir haben genauso viele Möglichkeiten und treffen keinmal. Die Klasse vor dem Tor fehlt uns im Moment“, schaffte es der SSV laut Trainer Torsten Reisewitz wieder nicht, seine Gelegenheiten in Zählbares umzumünzen.
Obwohl der Coach die Platzbedingungen – die Hausherren hatten das Spielfeld vor dem Anpfiff vom Schnee befreit – in Hälfte eins als grenzwertig bezeichnete und die Spieler keinen sicheren Stand hatten, präsentierten sich die Nümbrechter konzentriert. „Das war ein megadisziplinierter Auftritt“, sprach Reisewitz von der besten Halbzeit seit zwei Monaten. Allein – vor dem gegnerischen Kasten ging den Gästen die Effizienz ab. Die beste Gelegenheit besaß Dennis Kania, Viktoria-Keeper Ron Meyer entschärfte die Kugel mit einem Wahnsinnsreflex.
Symptomatisch für die Krise war die 44. Minute. Kilian Seinsches Versuch wurde von einem Abwehrakteur abgefälscht und trudelte um Zentimeter am Gehäuse vorbei. Nach der darauffolgenden Ecke fuhren die Kölner einen Konter. Jan Luca Krämer rutschte aus und Julian Opitz lenkte den Schuss unhaltbar ins eigene Netz ab. Beim 2:0 kurz nach Wiederbeginn verließ Pascal Rüsche seinen Arbeitsplatz nach einem langen Pass in die Spitze etwas zu früh und wurde von Ernesto Jimenez mit einem Lupfer düpiert.
Reisewitz nahm anschließend zwei offensive Wechsel vor und durfte auf den Anschlusstreffer hoffen, als der Unparteiische nach einem Handspiel im Strafraum der Viktorianer auf den Punkt zeigte. Doch Robin Brummenbaum scheiterte mit seinem alles andere als schlecht geschossenen Strafstoß am überragenden Meyer, „der, was das Ergebnis betrifft, am Ende den Unterschied ausgemacht hat“, wie Reisewitz feststellte. Per Volleyabnahme sorgte Kennedy Loritz endgültig für klare Verhältnisse, ehe Seinsche und Brummenbaum eine Korrektur des Resultats versagt blieb (84., 88.).
„Es ist schade für die Jungs, dass sie sich nicht belohnen konnten“, erklärte Reisewitz. Die Blau-Gelben überwintern mit 20 Zählern auf dem achten Platz, allerdings ist der Vorsprung auf die Abstiegszone aufgrund der heutigen Erfolge von Rheidt und Lindenthal-Hohenlind stark zusammengeschmolzen. Es gab schon deutlich entspanntere Weihnachtsfeste in Nümbrecht.
Tore
1:0 Julian Opitz (44. Eigentor)
2:0 Ernesto Jimenez (52.)
3:0 Kennedy Loritz (82.)
Besonderes Vorkommnis
Viktoria-Torwart Ron Meyer pariert einen Handelfmeter von Robin Brummenbaum (75.)
SSV Homburg-Nümbrecht
Pascal Rüsche; Dennis Kania, Jan Luca Krämer, Johannes Volk, Philipp Wirsing, Julian Opitz, Jonas Wagner (60. Thomas Ziegler), Felix Jäger (66. Daniel Kelm), Christian Rüttgers, Kilian Seinsche (88. Manuel Marks), Robin Brummenbaum