Um den zweiten Platz zurückzuerobern, muss der SSV Homburg-Nümbrecht in Bad Honnef drei Punkte einfahren und den ehemaligen Klub von Trainer Torsten Reisewitz endgültig Richtung Bezirksliga schicken.
Der Traum von der Mittelrheinliga lebt: Zwar hat der SSV Homburg-Nümbrecht den zweiten Tabellenplatz vorübergehend eingebüßt, doch bereits am Dienstag kann man den Hauptkonkurrenten SpVg. Porz wieder überholen – vorausgesetzt, die Nümbrechter meistern die Nachholpartie beim Landesliga-Schlusslicht (20 Uhr). Für Coach Torsten Reisewitz ist es ein ganz besonderes Duell und das nicht nur, weil sich der SSV um ein Ticket für die höchste Verbandsspielklasse bewirbt. Sollten die Gäste gewinnen, wäre der Abstieg seines Ex-Vereins rechnerisch in Stein gemeißelt.
„Das wird so oder so sehr emotional für mich. Ich habe in Bad Honnef eine schöne Zeit verbracht. Dort ist mir der erste Aufstieg meiner Trainerkarriere gelungen“, so Reisewitz über seine „alte Liebe“. Damals schaffte er mit der U19 der Badestädter den Sprung in die Mittelrheinliga. Die Gegenwart stellt sich aber nun einmal so dar, dass die Blau-Gelben eine vielleicht einmalige Chance auf einen Eintrag in die Geschichtsbücher haben. Die Qualifikation für die fünfte Liga wäre nicht anderes als eine absolute Sensation.
Dass seine Fußballer bereit sind, haben sie am vergangenen Mittwoch beim fulminanten 4:0 gegen Spitzenreiter Endenich unter Beweis gestellt – es war die beste Leistung der seit Jahren. „Die Jungs haben die Latte in andere Sphären gehoben“, so Reisewitz. Bedeutet im Umkehrschluss: Die Fallhöhe ist enorm, zumal dem SSV zuletzt gegen die Kellerkinder Altenberg und Wachtberg (jeweils 2:3) die Nerven versagten.
„Es wird brutal schwierig, vor allem vom Kopf her. Ich weiß noch nicht, wie viele warnende Finger ich in der Kabine hochhalten werde“, sagt Reisewitz. „Gegen den Tabellenführer haben wir eine ‚1+‘ auf den Platz gezaubert. Morgen benötigen wir die gleiche Energie und müssen es schaffen, unser Spiel durchziehen. Ich hoffe, dass wir die Niederlagen in Wachtberg und Altenberg als Erfahrung abgehakt haben und es diesmal besser machen.“
Wenngleich die Ausbeute der Gastgeber niederschmetternd ist (14 Punkte aus 26 Begegnungen), muss dem SSV allein das Hinspiel als Mahnung dienen, als man einen 2:4-Rückstand mit allergrößter Mühe in einen 5:4-Erfolg umwandelte.
Der SSV Merten, übernächster Kontrahent Nümbrechts am Pfingstmontag, hat sich nach dem 0:1 gegen Neunkirchen-Seelscheid aus dem Aufstiegsrennen ausgeklinkt, der VfL Alfter (1:3 in Deutz) wohl auch. Es läuft alles auf ein Kopf-an Kopf-Rennen zwischen der Reisewitz-Elf und den Porzern hinaus, wobei Endenich (2:4 gegen Mondorf) abermals schwächelte und ein schweres Restprogramm (Spich, Alfter, Porz) hat.
„Unser Ziel ist, weiterhin Druck auf Porz auszuüben. Es macht Spaß, sie zu ärgern“, erklärt Reisewitz mit Blick aufs Klassement, indem sich so langsam die Spreu vom Weizen trennt. Philipp Rüttgers (Urlaub) wird als einziger Akteur aus der Stammformation nicht zur Verfügung stehen.
Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de