Gegen Dogans Cleverness findet SSV kein Mittel

SV Homburg-Nümbrecht – VfL Alfter 1:3 (1:2)

Manchmal wünschen sich Trainer dass sie nicht Recht haben. In diesem Falle war es der Alfterer Spieler Mehmet Dogan, auf den Nümbrechts Coach Torsten Reisewitz im Vorfeld explizit hingewiesen hatte. “Ein Unterschiedsspieler – das hat er heute mal wieder unter Beweis gestellt”, wäre Reisewitz froh gewesen, wenn Dogan seine unbestrittenen Qualitäten heute mal nicht ausgespielt und er nicht Recht behalten hätte.

Dabei begann das Spiel wie gemalt für die Blau-Gelben. Kilian Seinsche war Nutznießer einer Balleroberung im Mittelfeld nach wenigen Spielsekunden und netzte zum 1:0. Doch nach einem Foul von Jonas Wagner an Mehmet Dogan im Strafraum trat der Gefoulte selbst zum Elfmeter an und verwandelte zum Ausgleich.

Das Tor zur Alfterer Führung gehört dagegen ins Kuriositätenkabinett. Denn während Pascal Rüsche seine Mauer formierte zirkelte das Schlitzohr Mehmet Dogan den Ball an Freund und Feind vorbei ins Tor. Reisewitz war ob beider Tore angefressen: “Der Elfmeter ist mit Ansage. Dogan liebt diese Situationen. Beim Freistoß muss der Schiri den Ball nicht freigeben. Schade, dass er anschließend bei uns immer darauf besteht.” Noch vor der Pause hatte Nümbrecht die Ausgleichschance. Doch Jan Luca Krämer traf nach einer Ecke nur den Außenpfosten. Nach dem Wechsel plätscherte die Partie bis zur 60. Minute vor sich hin. Und nachdem Niklas Clemens den Ball aus sechs Metern nicht im Tor der Gäste versenken konnte, war es mal wieder das altbekannte Lied. Wer vorne seine Chancen nicht nutzt wird hinten gnadenlos bestraft. So geschehen keine zwei Minuten später, als die Alfterer ihre zweite Chance in der zweiten Spielhälfte zur vermeintlichen Vorentscheidung nutzten.

Vermeintlich, da die Nümbrechter bis zum Schluss nicht aufgaben und durch Bauerfeind, Großberndt und Seinsche noch Gelegenheiten zum Anschlusstreffer hatten. Doch der Gast erwies sich heute “als die cleverere Mannschaft die verdient gewonnen hat”, wie es Reisewitz am Ende resümierte. Was den Nümbrechtern inzwischen Sorgen bereitet, ist die Liste der verletzten Spieler. Als wäre es nicht so schon dramatisch genug, zog sich Julian Opitz heute einen Muskelfaserriss zu und wird in den nächsten Spielen zuschauen müssen. Und gerade in den kommenden Wochen gilt es für die Reisewitz-Schützlinge, gegen die direkte Konkurrenz zu punkten, damit das 20-Punkte Ziel zur Winterpause erreicht wird. Toller Aspekt am Rande des Spiels: Alle Nümbrechter Spieler trugen beim Aufwärmen Shirts mit der Nummer 4! Der damit geadelte heißt Aaron Jungjohann und fällt mit schwerer Schädigung des Kreuzbandes unbestimmte Zeit aus. Eine herausragende Geste des Nümbrechter Kollektivs!

Tore

1:0 Kilian Seinsche (1.), 1:1 Mehmet Dogan (23.), 1:2 Mehmet Dogan (39.), 1:3 Lucas Inger (70.)

SSV Homburg Nümbrecht

Pascal Rüsche, Alexander Epstein, Jan Luca Krämer, Julian Opitz (46. Johannes Volk), Jonas Wagner (65. Takaaki Ooka), Philipp Wirsing, Mike Großberndt, Ricardo Bauerfeind (69. Felix Jäger), Robin Brummenbaum, Niklas Clemens (81. Laurin Schenk), Kilian Seinsche

Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de

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