Henscheid schickt seinen Ex-Klub auf die Bretter


Der SSV Homburg-Nümbrecht ging zum zweiten Mal in dieser Saison als Verlierer vom Platz, erstmals gab’s zu Hause null Punkte. Matchwinner für die Gäste war ausgerechnet Jonas Henscheid, der jahrelang das blau-gelbe Leibchen trug. „Er hat bei beiden Toren vom guten Instinkt von Tim Miebach und von unserem freundlichen Begleitschutz profitiert“, sagte Trainer Torsten Reisewitz, der die Schlappe als verdient bezeichnete. „Aufgrund der ersten Halbzeit geht der Sieg für Oberpleis in Ordnung. Wir waren bei der Arbeit gegen den Ball nicht konsequent und haben mit dem Ball unsauber agiert.“ Nümbrecht erwischte einen Start nach Maß und ging bereits nach zwei Minuten in Führung: Die Kopfballabwehr eines Oberpleisers mutierte zur Bogenlampe, der aufgerückte Außenverteidiger Philipp Wirsing nahm die Kugel direkt und überwand Torwart Sebastian Klein mit einem Aufsetzer. Die Gäste wurden, nachdem sie den frühen Schock abgeschüttelt hatten, stärker, weil die Hausherren die Griffigkeit in den Zweikämpfen verloren und sich einige Fehlpässe erlaubten.

Jan Luca Krämer konnte Goalgetter Tim Miebach im letzten Moment dazwischenfunken (15.), kurz darauf war Keeper Christian Salmen in einer vergleichbaren Szene gegen Miebach auf dem Posten (18.). Nach einer Annäherung von Robin Brummenbaum kam es im direkten Gegenzug erneut zum Duell Miebach/Salmen. Der Torwart blieb lange stehen und wehrte reaktionsschnell mit dem Fuß ab (23.).

Erst danach holte der SSV in punkto Präsenz und Zielstrebigkeit wieder auf: Wirsing versuchte es mit einem Lupfer, doch Klein roch den Braten (37.). Tom Barths Flachschuss rauschte knapp vorbei (39.). Beim Ausgleich griff Oberpleis auf einfachste Stilmittel zurück: Langer Schlag auf Miebach, Kopfballverlängerung auf den durchgestarteten Henscheid, der sich im Rücken von Robert Arnds weggestohlen hatte. Der Ex-Nümbrechter behielt die Übersicht und düpierte den aus seinem Kasten geeilten Salmen mit einem Heber.

Nach dem Seitenwechsel waren Torchancen Mangelware. Die Gastgeber setzten sich zwar mehrere Male über die Außenbahnen durch, allerdings verpufften die aussichtsreichen Gelegenheiten, weil sich in der Mitte keine Abnehmer fanden. Als vieles auf ein Remis hindeutete, leitete Miebach das 1:2 mit einem Geistesblitz ein. Er ließ einen Pass durch die Beine passieren und setzte damit die verdutzte SSV-Abwehrreihe schachmatt. Henscheid hatte freie Bahn und versaute seinen Ex-Kollegen endgültig die Laune.

In der Nachspielzeit bekam ein TuS-Akteur im Strafraum das Leder an die Hand. Der Unparteiische sah in der Aktion keine Absicht und verzichtete auf einen Pfiff. „Daran hat es nicht gelegen, dass wir verloren haben“, so Reisewitz. „Wenn du gegen einen Gegner, der ein gutes Umschaltspiel besitzt, solche Fehler machst, wirst du zwangsläufig bestraft.“ In Panik müsse nun aber niemand geraten. „Das war die zweite Niederlage in unserem 13. Spiel. Am Klassenerhalt sollten wir jetzt nicht zweifeln.“

Tore
1:0 Philipp Wirsing (2.)
1:1 Jonas Henscheid (40.)
1:2 Jonas Henscheid (84.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Bastian Sellau (30. Tristan Wolf), Jan Luca Krämer, Alexander Epstein, Philipp Wirsing, Joscha Trommler, Christian Rüttgers, Robert Arnds (90. Michel Hock), Tom Barth, Marvin Hennecken (62. Mike Großberndt), Robin Brummenbaum

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