Landesligist überwintert in der Komfortzone


Rückblick:
Obwohl das Bild aufgrund der ausgefallenen Matches unvollständig ist, lässt sich konstatieren, dass die Nümbrechter ihr bislang erfolgreichstes Halbjahr seit dem Aufstieg in die Landesliga hingelegt haben. „Es hat niemand damit gerechnet, dass wir 27 Punkte holen und lediglich zwei von 13 Spielen verlieren. Insgesamt hat die Mannschaft eindrucksvoll bewiesen, dass sie schwierig zu bespielen und zu schlagen ist“, sagt Reisewitz über die ausgezeichnete Zwischenbilanz, die den SSV auf die zweite Tabellenposition gehievt hat. „Dennoch ist diese Platzierung eine Momentaufnahme, zumal man nicht vergessen darf, dass wir einige Male das nötige Glück auf unserer Seite hatten“, so der Übungsleiter weiter.

Dusel hin oder her: Der SSV mischt nicht nur deshalb oben mit, weil Glücksgöttin Fortuna ein heimlicher Fan der Blau-Gelben ist oder Kommissar Zufall ein Dauerbegleiter war. Die Reisewitz-Elf blieb gegen die übrigen Teams aus den Top fünf ungeschlagen und stellt hinter Primus Deutz die treffsicherste Offensive. 14 unterschiedliche Torschützen dokumentieren, dass Nümbrecht sich in punkto Unberechenbarkeit gesteigert hat. Die Integration der Neuzugänge lief problemlos, die meisten von ihnen haben sich einen Stammplatz erkämpft. Sicherlich die größte Überraschung: Youngster Jan Luca Krämer, der auf Anhieb zur festen Größe in der Innenverteidigung avancierte.

Ausblick: Das Thema Abstiegskampf dürfte nach Lage der Dinge abgehakt sein, alles andere ist in der ausgeglichenen Klasse unkalkulierbar. Reisewitz baut keine Luftschlösser oder begibt sich gar auf dünnes Eis, indem er das Wort Aufstieg in den Mund nimmt. „Es wird eine Riesenherausforderung, die überragende Hinrunde zu bestätigen und einen Mittelweg zwischen Euphorie und ein bisschen Ehrfurcht vor der Liga zu finden.“ Als mahnendes Beispiel nennt der Trainer die abschließende Heimpleite gegen den TuS Oberpleis. „Da waren wir in der Schlussphase beim Stande von 1:1 zu gierig. Anstatt den Punkt mitzunehmen, standen wir hinten plötzlich in Unterzahl und das hat Oberpleis gnadenlos ausgenutzt.“

Personal:
Auf dem Transfermarkt hält der Klub die Füße still, wechselwillige Spieler sind Reisewitz nicht bekannt. „Es wäre schade, wenn jemand gehen würde. Die Kaderqualität und die hohe Leistungsdichte haben dazu beigetragen, dass wir so weit oben stehen. Ich wünsche mir, dass die Jungs, die bisher weniger Spielzeit hatten, die Winterpause nutzen, um sich heranzuarbeiten.“ Jonas Wagner, Aron Jungjohann und Julian Opitz werden zum Start der Vorbereitung zurückerwartet. Regisseur Christian Rüttgers zog sich beim Homburger Hallen-Cup eine Bänderverletzung zu und fällt wahrscheinlich bis Anfang Februar aus. 

www.oberberg-aktuell.de