Nümbrecht II rutscht immer tiefer unten rein


Spiele eines Tabellenvorletzten gegen einen Tabellenletzten locken in der Regel keine großen Zuschauermassen an. Am Nachholspiel des SSV Homburg-Nümbrecht gegen den SV Refrath hätte allerdings heute jeder neutrale Zuschauer seine helle Freude gehabt. Sieben Tore, ein Platzverweis, ein verschossener Elfmeter und reihenweise Großchancen. Das waren die Zutaten am Abend. In der Nachbetrachtung fiel die Einschätzung der Trainer allerdings sehr unterschiedlich aus. Während sich Refraths Trainer Jürgen Glomb über den ersten Saisonsieg seiner Elf freute, war Nümbrechts Coach Tobias Schöler zutiefst frustriert: "Das heutige Spiel hat Refrath nicht gewonnen – wir haben das Spiel verloren."

Wenn man den Spielverlauf sieht, keine Einschätzung mit der er alleine dasteht. Los ging es bereits in der 4. Minute. Einen individuellen Fehler in der Nümbrechter Abwehr konnte Refraths Christian Budimbu zur frühen Führung nutzen. "Am fünften Spieltag verwerten wir endlich mal unsere erste Chance zu einem Tor", war Glomb heute von der Effektivität seiner Jungs angetan. André Idell konnte rund zehn Minuten später ausgleichen und die Uhren auf Null stellen. Nach der Pause sollten sich die Ereignisse dann überschlagen. In der 52. Minute konnte Lasse Brandenburg das 2:1 für die Blues erzielen. Zwei Minuten später der erste Knackpunkt der Partie, als Daniel Kelm einen Elfmeter verschoss und der Refrather Bozo Sucic in selbiger Szene wegen zu heftigen Reklamierens die Rote Karte sah.

Wiederum nur zwei Zeigerumdrehungen weiter reagierte Glomb auf die Hinausstellung und änderte seine Taktik, indem er den Torschützen zum 1:0 aus- und Jan Haupt einwechselte. Zunächst waren es aber die Nümbrechter, die Kapital aus der nummerischen Überlegenheit zu schlagen wussten. Felix Jäger sorgte mit seinem Treffer wieder für den Gleichstand. In den folgenden Minuten besaß die Schöler-Elf drei, vier hundertprozentige Torchancen, die man aber nicht in Zählbares ummünzen konnte. "Da sind wir nicht eiskalt und clever genug. Wenn wir das 3:2 machen gewinnen wir am Ende sogar noch höher", haderte Schöler immer noch mit den zehn Minuten nach dem Ausgleich.

Denn ausgerechnet der oben erwähnte und kurz zuvor eingewechselte Jan Haupt stellte mit zwei Treffern in der 81.und 85. Minute den Spielverlauf auf den Kopf. "Aus drei Kontern machen wir zwei Tore. Nümbrecht hat uns echt alles abverlangt und ist eine gute Truppe. Wir haben aber heute endlich nochmal unsere alten Tugenden gezeigt und bis zum Umfallen gekämpft", war Glomb hörbar stolz auf seine Jungs. Für die Nümbrechter reichte es trotz Chancen in Hülle und Fülle nur zu einem dritten Treffer in der Nachspielzeit durch Daniel Kelm. Während Refrath mit dem ersten Saisonsieg zu den Teams im unteren Mittelfeld aufschließt, stehen die Nümbrechter weiterhin sieglos am Tabellenende.

Tore
0:1 Christian Budimbu (4.)
1:1 André Idell (13. Willi Wink)
1:2 Lasse Brandenburg (52.)
2:2 Felix Jäger (71. Daniel Kelm)
2:3 Jan Haupt (81.)
2:4 Jan Haupt (85.)
3:4 Daniel Kelm (90.+4)

Besonderes Vorkomnis
Rot gegen Refraths Bozo Sucic (54.)
Der Nümbrechter Daniel Kelm verschießt einen Elfmeter (54.)

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