Nümbrecht nach der Pause wie im Rausch


Offenbar hatte die erste Saisonpleite in Leverkusen vor Wochenfrist, wie von Trainer Torsten Reisewitz erhofft, heilsame Wirkung. Der SSV Homburg-Nümbrecht deklassierte die Reserve von Fortuna Köln und kletterte auf den dritten Tabellenplatz. „Wir haben absolut verdient gewonnen“, meinte Reisewitz. Nach einem zwischenzeitlichen Wackler in Durchgang eins präsentierte sich seine Mannschaft kompakt und spielfreudig. „Nach vorne ergaben sich immer größere Räume und das haben wir konsequent ausgenutzt. Der Gegner hatte nichts mehr zuzusetzen“, so der Coach weiter.

Die Hausherren begannen druckvoll und zwangen Keeper Zicos Resvanis binnen kürzester Zeit zu drei Paraden. Tom Barth wollte den Ball in den Winkel schlenzen (1.), Joscha Trommler versuchte es mit einem Freistoß-Aufsetzer (4.). Zudem war Resvanis rechtzeitig zur Stelle, als Philipp Wirsing alleine in den Strafraum eingedrungen war (5.). Die Führung für die Fortunen fiel überraschend: Ein Freistoß-Hereingabe von der Mittellinie segelte lange durch die Luft. Trotzdem gelang es dem SSV nicht, sich richtig zu orientieren. Luca Hardenbicker köpfte den Ball in die Maschen.

Damit zogen die Domstädter den Blau-Gelben vorübergehend den Stecker. Der Elan der Anfangsminuten riss abrupt ab. Stattdessen hätte Köln nach einer Kopie des 0:1 beinahe erhöht: Christian Salmen lenkte einen Kopfball von Manuel Kabambi mit den Fingerspitzen über die Querstange (29.). „Uns fehlte in dieser Phase der Zugriff“, erklärte der Trainer. Eine Standardsituation brachte die Reisewitz-Elf zurück ins Spiel: Tom Barth bediente Michel Hock nach einer kurz ausgeführten Ecke mit einer Maßflanke. Der Innenverteidiger nickte mühelos ein.

Ein Geniestreich von Trommler leitete dann das 2:1 ein. Er erkannte, dass Resvanis etwas zu weit vor seinem Kasten stand und probierte es aus 65 Metern Entfernung mit einer künstlerisch anspruchsvollen Einlage. Der Schlussmann verhinderte das Tor des Jahres auf Kosten eines Eckstoßes. Dieser landete über Umwege bei Robin Brummenbaum, der das Leder per Dropkick ins Netz hämmerte.

Der Treffer entpuppte sich als wahrer Stimmungskiller für die Gäste, die sich dem Druck der Nümbrechter fortan nicht mehr entziehen konnten. Marvin Hennecken profitierte beim 3:1 davon, dass Resvanis den Ball zur Seite abprallen ließ. Mike Großberndt baute den Vorsprung weiter aus, bevor Brummenbaum mit resolutem Körpereinsatz sowohl das Spielgerät als auch seinen Gegenspieler über die Linie bugsierte. Hock machte das halbe Dutzend voll – diesmal mit einem überlegten Schuss ins lange Eck. Reisewitz: „In der zweiten Halbzeit haben wir als Mannschaft super verteidigt und unsere Qualitäten in der Offensive unter Beweis gestellt.“

Tore
0:1 Luca Hardenbicker (10.)
1:1 Michel Hock (37. Tom Barth)
2:1 Robin Brummenbaum (45.)
3:1 Marvin Hennecken (59.)
4:1 Mike Großberndt (64.)
5:1 Robin Brummenbaum (80.)
6:1 Michel Hock (90.)

SSV Homburg-Nümbrecht
Christian Salmen; Bastian Sellau, Jan Luca Krämer, Michel Hock, Philipp Wirsing, Julian Schwarz, Joscha Trommler, Marvin Hennecken (75. Eduard Kelm jr.), Tom Barth, Mike Großberndt (72. Tristan Wolf), Robin Brummenbaum (83. Aron Jungjohann)

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