Er war bei allen Beteiligten zu spüren – der Druck, der heute auf dem Kessel lastete. Aber die Nümbrechter präsentierten sich heute so, wie sich das ihr Trainer Torsten Reisewitz gewünscht hatte. Abgesehen von der ersten Viertelstunde der Partie. "Da haben wir kostenlosen Schwimmunterricht bekommen", sah Reisewitz sein Team zu Beginn des Spiels gegen seinen Ex-Klub von einer Verlegenheit in die nächste schliddern. Nach einer feinen Vorarbeit von Kilian Seinsche war es dann Laurin Schenk, der den Türöffner spielte. "Wir haben heute bewusst tiefer gestanden, die Räume eng gemacht und super gefightet", waren Reisewitz die Steine förmlich anzuhören, die ihm nach der Partie vom Herzen gefallen sind.
Takaaki Ooka zog dann in der 38. Minute aus der Ferne ab und der Torhüter der Gäste aus Lindenthal konnte den Ball nicht festhalten. Kilian Seinsche war in diesem Falle der Nutznießer und staubte in Torjägermanier zum 2:0 ab. Kurz vor der Halbzeit hatten die Gäste die Gelegenheit zu verkürzen. Pascal Rüsche und Jan Luca Krämer entschärften aber die Situation, sodass das Team mit einem 2:0 in die Halbzeit gehen konnte. Robin Brummenbaum, nach Vorarbeit von Laurin Schenk, machte in der 48. Minute das vorentscheidende 3:0.
Nach diesem Tor verwaltete der SSV den Vorsprung und ließ bis auf eine Großchance in der 85. Minute, als die Gäste den Pfosten trafen, keine Gelegenheiten für Lindenthal mehr zu. In der Nachspielzeit war es dem eingewechselten Mike Großberndt vorbehalten, den Deckel drauf zu machen. Vorbereiter des vierten Nümbrechter Tores und somit mit einem Tor und zwei Assists am heutigen Spieltag überragend, war Kilian Seinsche, über den sein Coach ebenso warme Worte fand wie für Jan Luca Krämer und den nimmermüden Takaaki Ooka.
"Die Freude bei uns ist extrem groß", gab Reisewitz einen Einblick in das Seelenleben des Nümbrechter Teams. Während an den ersten Spieltagen noch nicht alles rund lief, scheint das Team mittlerweile in die Spur gefunden zu haben. Die nächste Woche hat es aber in sich. Neben der Mallorca-Party zum 100-jährigen Vereinsjubiläum am Mittwoch und dem Festkommers am Samstag in der GWN-Arena muss das Team auch zweimal auf dem "grünen Parkett" antreten. Am Tag der deutschen Einheit das Spiel um Platz drei im Kreispokal. Und dazu die schwere Aufgabe auswärts beim FV Bonn-Endenich am Sonntag.
Tore
1:0 Laurin Schenk (14. Kilian Seinsche)
2:0 Kilian Seinsche (38. Takaaki Ooka)
3:0 Robin Brummenbaum (48. Laurin Schenk)
4:0 Mike Großberndt (90.+1 Kilian Seinsche)
SSV Homburg Nümbrecht
Pascal Rüsche, Alexander Epstein, Dennis Kania, Jan Luca Krämer, Philipp Wirsing, Julian Opitz, Ricardo Bauerfeind, Kilian Seinsche, Robin Brummenbaum (69. Niklas Clemens), Takaaki Ooka, Laurin Schenk (61. Mike Großberndt)
Nümbrechter Befreiungsschlag mit 4:0 gelungen
