Der SSV Homburg-Nümbrecht überwintert nach einer durchschnittlichen Hinrunde auf dem neunten Platz des Landesliga-Tableaus – OA sprach mit Coach Torsten Reisewitz über das bisherige Abschneiden und die Perspektiven für die zweite Halbserie.
Die Hinrunde endete für den Landesligisten SSV Homburg-Nümbrecht mit einem Derby-Kater: Im Lokalduell gegen den FV Wiehl zog die Elf von Trainer Torsten Reisewitz knapp den Kürzeren, obwohl zumindest ein Remis im Bereich des Möglichen lag. Die 0:1-Niederlage war ein Spiegelbild der ersten Saisonhälfte. Zwar ergaben sich Gelegenheiten nicht im Minutentakt, doch die wenigen Möglichkeiten zur Führung oder zum Ausgleich wurden leichtfertig vergeben.
Die Nachlässigkeit im Torabschluss ist ein Kritikpunkt, den sich die SSV-Equipe gefallen lassen muss. „Wir lassen zu viele klare Chancen liegen“, konstatiert der Trainer. Den Nümbrechtern mangelt es in der Offensivabteilung nicht nur an Durchschlagskraft, sondern auch an Unberechenbarkeit. Neun der 21 Treffer gehen auf das Konto von Alleinunterhalter Kilian Seinsche, dahinter sieht’s ziemlich mau aus. Zudem seien den Blau-Gelben die einst gefürchtete Wucht bei Standardsituationen und ihre Heimstärke – lediglich acht Zähler wurden zu Hause verbucht – abhandengekommen.
Bevor der Trainer allerdings die Minusfaktoren beleuchtet, stellt er in Bezug auf den Verlauf der Hinrunde fest, dass er mit der Ausbeute von 18 Punkten grundsätzlich zufrieden ist – „vor dem Hintergrund, was wir alles erlebt haben.“ Teilweise musste Reisewitz auf ein Dutzend verletzter oder erkrankter Akteure verzichten, was das Einüben von Automatismen erschwerte und die Trainingsintensität einschränkte. Lediglich vier Spieler haben dem Coach in sämtlichen 14 Matches zur Verfügung gestanden.
Trotz der Personalsorgen konnte der SSV unter anderem den Aufstiegskandidaten Porz sowie die spielstarken Teams aus Rheinbach und Spich schlagen, andererseits gab es (zu) viele Ausschläge nach unten. Ungeachtet der Aufholjagden gegen Lindenthal-Hohenlind und Windeck (jeweils 2:2 nach 0:2) hat der Übungsleiter ein großes Defizit ausgemacht. „Einige Spiele haben wir aufgrund fehlender Mentalität verloren. Sobald wir in Rückstand geraten, haben wir ein Problem damit, uns aufzurappeln. Früher war das einer unserer Trümpfe“, sagt Reisewitz mit Blick auf Partien wie gegen Endenich (1:3) und Oberpleis (0:3).
Seine Forderung an die Mannschaft: „Wir müssen an unserer Herangehensweise arbeiten, jeden Sonntag 100 Prozent Leidenschaft auf den Platz bringen und unsere ‚Jetzt-erst-recht-Mentalität‘ wieder hervorkramen.“ Reisewitz‘ Hoffnungen ruhen auf den Rückkehrern aus dem Leistungsträgerbereich, darunter Abwehrboss Jan Luca Krämer. Ein positiver Nebeneffekt der dünnen Spielerdecke war, dass die Jungspunde aus der eigenen Talentschmiede häufiger als gedacht zum Einsatz kamen und sich als echte Alternativen erwiesen.
„Wir wollen mit einer guten Vorbereitung und einem aufgefüllten Kader die Grundlage für eine konstantere Rückrunde schaffen“, betont Reisewitz. Die Versetzung ins nächste Landesliga-Jahr scheint angesichts eines Neun-Punkte-Vorsprungs auf die Abstiegsränge nicht gefährdet. Wintertransfers seien nach jetzigem Stand nicht geplant. Alexander Kischel hört aus beruflichen Gründen auf.
Quelle: www.Oberberg-Aktuell.de