SSV Homburg-Nümbrecht – SV Frielingsdorf 2:1 (1:0)
Der SSV Homburg-Nümbrecht hat sich in einem knackigen Fight gegen den SV Frielingsdorf durchgesetzt und das Finale des Kreispokals erreicht. Der Gegner am 3. Oktober ist Titelverteidiger SV Bergisch Gladbach 09, der beim Kreisliga A-Vertreter Union Rösrath mit 2:0 gewann. Die beiden Endspielteilnehmer haben das Ticket für den Verbandscup sicher, Frielingsdorf kann durch einen Sieg im kleinen Finale auf den Zug aufspringen.
Der Landesligist musste Schwerstarbeit verrichten, um das Team von Spielertrainer Dennis Lüdenbach niederzuringen. Coach Torsten Reisewitz sah’s pragmatisch. „In Pokal geht es darum, weiterzukommen. Und das haben wir aufgrund der zweiten Halbzeit verdient geschafft. Leider ist es uns nicht gelungen, das 2:0 zu erzielen. Dann wäre es wahrscheinlich nicht noch einmal so eng geworden, wobei das 1:1 aus dem Nichts gefallen ist. Nachher haben wir fünf, sechs klare Konter liegen lassen. Das hat sich zum Glück nicht gerächt.“
Der Bezirksligist agierte wie erwartet kompakt, beschränkte sich aber nicht aufs bloße Verteidigen. Vor allen Dingen der umtriebige Tim Weinrich riss im SSV-Defensivverbund einige Lücken, allerdings ohne wirklich gefährliche Aktionen zu initiieren. Spielkontrolle oder gar Dominanz erlangten die Hausherren derweil nicht. Ein frecher Versuch von Julian Schwarz, der Torwart Timo Braun mit einem Heber von der Mittelinie überraschen wollte, verfehlte das Gehäuse (10.), kurz darauf parierte Braun gegen Jonas Henscheid (12.).
Die folgenden Vorstöße der Nümbrechter versandeten vorzeitig, weil der SVF in den Zweikämpfen konsequent zupackte. Als die Bemühungen der Blau-Gelben zunehmend hektischer wurden, fuhren die Gäste einen tollen Angriff, an dessen Ende Etienne Parmentier Pascal Rüsche zu einer Glanztat zwang (34.). Pech für Frielingsdorf dann auch auf der anderen Seite. Nach einem Querschläger landete der Ball vor den Füßen von Daniel Kelm, der nicht lange fackelte und das Leder ins Netz drosch. Mit dem Pausenpfiff verhinderte Braun gegen Maximilian Sackner das 2:0.
Nach dem Seitenwechsel hatte Nümbrecht seine stärkste Phase, die Frielingsdorfer konnten sich von dem Druck vorübergehend nicht befreien. Schwarz (zweimal), Ricardo Bauerfeind und Sackner ließen aber das nötige Quäntchen Präzision vermissen. Nach einem Zusammenprall zwischen Tim Weinrich und Rüsche ging es für den Goalie verletzungsbedingt nicht weiter, für ihm kam Christian Salmen. Dieser war nur wenige Minuten auf dem Feld, als er hinter sich greifen musste. Der eingewechselte Philipp Schmidt sorgte für den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Ausgleich. Die Freude der SV-Kicker währte jedoch keine 60 Sekunden, denn im direkten Gegenzug nagelte Schwarz die Kugel aus der Drehung rein.
Der Kapitän war auch an der nächsten Großchance beteiligt: Er zielte an den Pfosten. Den Abpraller über die Linie zu drücken, hätte für Kelm eine Pflichtübung dargestellt, wenn ihm mit Bauerfeind nicht ein Kollege in die Quere gekommen wäre. So schubste Kelm das Spielgerät über den verwaisten Kasten (79.). Frielingsdorf packte anschließend die Brechstange aus, ein legitimes Mittel, zumal Lüdenbach und Innenverteidiger Johannes Kisseler wegen ihrer Qualitäten in der Luft längst nach vorne gerückt waren.
Lüdenbach schoss aus spitzem Winkel vorbei und köpfte Salmen völlig freistehend in die Arme (84., 86.). Kisseler besaß eine Möglichkeit von ähnlicher Güteklasse (90.+2). Kilian Seinsche verbummelte zum Schluss noch zwei dicke Kontergelegenheiten für die Gastgeber (90.+4, 90.+7). „Ich bin mit der Leistung zufrieden, gerade in der ersten Halbzeit. Da haben die Jungs die Vorgaben gut umgesetzt. Die erste Viertelstunde nach der Pause haben wir verschlafen, da hätte Nümbrecht den Sack zumachen können. Insgesamt ist es schade, dass unser Kampf nicht belohnt wurde“, sagte Lüdenbach, der sich über seinen vergebenen Kopfball ärgerte. „Den muss ich einfach in die Ecke setzen.“
Tore
1:0 Daniel Kelm (38.)
1:1 Philipp Schmidt (71.)
2:1 Julian Schwarz (72.)