Wie ein gefühlter Sieg

Der SSV Homburg-Nümbrecht rettet durch ein Tor in der Nachspielzeit gegen Pesch einen Punkt

Von Thomas Giesen

SSV Homburg-Nümbrecht – FC Pesch 3:3 (1:0).

In der Nachspielzeit kochten die Emotionen so richtig hoch. Vier Minuten waren über der Zeit, als Nümbrechts Dean-Robin Paes nach einem langen Ball in den Strafraum zum Duell mit Peschs Torwart Mertcan Akar hochsprang. Der Keeper bekam den Ball nicht unter Kontrolle, Meikel Harder fiel das Spielgerät vor die Füße und der Innenverteidiger staubte zum 3:3-Ausgleich ab. „Das war wie ein gefühlter Sieg. Ich habe einen Riesenrespekt vor meiner Mannschaft. Sie hat sich nie hängen lassen“, freute sich SSV-Trainer Torsten Reisewitz.

Es war aber nicht alles toll am Topspiel gegen einen der großen Favoriten auf den Meistertitel und den Aufstieg in die Mittelrheinliga. In der allerletzten Szene des Spiels ärgerte sich Reisewitz nämlich noch über einen Abseitspfiff des Schiedsrichters gegen Kilian Seinsche, der im hektischen Gebolze der Schlussphase plötzlich von Philipp Rüttgers lang geschickt worden war, und sicher nicht im Abseits stand. Darin befanden sich zwei andere Nümbrechter Kicker, die aber nicht ins Spiel eingriffen. Schon zuvor gab es umstrittene Szenen.

[Für Nümbrechts Trainer Torsten Reisewitz war das Unentschieden in der Nachspielzeit “wie ein gefühlter Sieg”.]

Zum Auftakt der Partie war im Nümbrechter Lager jedoch noch alles in bester Ordnung. Eine Minute war gespielt, als Robin Brummenbaum mit einem Schuss aus der Drehung an die Querlatte das erste Ausrufezeichen setzte. Anschließend hatten die Pescher zwar mehr vom Spiel, blieben aber stets in der Aufmerksamen Deckung der Hausherren stecken. Das 1:0 des Gastgebers fiel nach einer Ecke von Marvin Hennecken, dessen Ball Meikel Harder per Kopf zur Führung in die Maschen setzte (27.). Auf der Gegenseite zeigten die Gäste nicht mehr als ein laues Schüsschen vom besten Torjäger der Liga, Marcel Dawidowski (33.), das knapp am Torpfosten vorbeistrich.

„Wir haben unser Konzept, sicher zu stehen, super umgesetzt und keine Torchance zugelassen. In der zweiten Halbzeit hat Pesch aber mehr Druck gemacht“, meinte Reisewitz. Das nächste Tor machten aber erneut die Gastgeber. Philipp Rüttgers schickte Kilian Seinsche mit einem langen Schlag auf die Reise, der vollstreckte trocken aus 14 Metern zum 2:0 (56.). Kurz darauf ärgerte sich Reisewitz erneut, als Felix Sievers ein vermeintlicher Strafstoß wegen Haltens verweigert wurde. „Dann ist das Spiel ein bisschen gekippt“, meinte der Coach, dessen Elf binnen weniger Minuten den Vorsprung verspielte. Ein Glücksschuss aus rund 35 Metern von Tugra Mercan – durchaus haltbar für Nümbrechts Torwart Tom Geßner – schlug zum Anschluss ein (60.), anschließend verwandelte Manuel Glowacz, nach einem vermeintlichen Foul von Rüttgers, einen Elfmeter (66.) zum Ausgleich.

[Meikel Harder feiert seinen Kopfballtreffer zum 1:0 für den SSV Nümbrecht gegen Pesch. In der Nachspielzeit erzielte er noch en 3:3-Ausgleich.]

Beinahe wäre dem Gastgeber noch die Führung gelungen, doch eine abgefälschte Flanke von Felix Sievers landete nur am Innenpfosten. Manuel Glowacz leitete schließlich mit einem direkt verwandelten Freistoß zur 3:2-Führung die ereignisreiche Nachspielzeit ein.

Tore

1:0 Meikel Harder (27.), 2:0 Kilian Seinsche (56.), 2:1 Tugra Mercan (60.), 2:2 Manuel Glowacz (66. Foulelfmeter), 2:3 Manuel Glowacz (90. Freistoß), 3:3 Meikel Harder (90.+4).

SSV Homburg-Nümbrecht

Tom Geßner; Felix Adamietz, Meikel Harder, Philipp Rüttgers, Felix Klein, Julian Opitz (80. Fritz Schäfer), Marvin Hennecken (80. Dennis Kania), Niklas Goße (90.+2 Marc Engelbert), Kilian Seinsche, Felix Sievers (86. Joscha Trommler), Robin Brummenbaum (72. Dean-Robin Paes).


[Marvin Hennecken verteidigt Peschs Manuel Glowacz (mitte), der den Nümbrechtern einen Freistoß und einen Foulelfmeter einschenkte.] 


Quelle: www.Oberberg-aktuell.de

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