Am Freitagabend treffen sich die Lokalrivalen des FV Wiehl und des SSV Homburg-Nümbrecht zum oberbergischen Derby – Es könnte vorerst der letzte Lokalkampf der beiden in der Landesliga werden.
Von Thomas Giesen
FV Wiehl – SSV Homburg-Nümbrecht (Freitag, 20 Uhr).
Hinspiel: 2:0.
Es fehlen: Niclas Zeder, Marvin Bollow, Louis Usko, Justus Dabringhausen, Gino Lanfranco – Julian Opitz, Felix Sievers, Robin Brummenbaum, Niklas Clemens, Emeka Munu.
Einsatz fraglich: Bastian Schwarz, Yannick Clemens – Keiner.
Zum Spiel: Rund alle halbe Jahre treffen sich die beiden Lokalrivalen aus Wiehl und Nümbrecht zum meist hart umkämpften Landesligaderby. Mittlerweile schon zur Tradition geworden, könnte es vorerst das letzte Kracherspiel zwischen den beiden Kontrahenten sein, das in der Vergangenheit stets hunderte Zuschauer anlockte. Während die Wiehler im äußerst engen unteren Tabellenbereich um den Klassenerhalt kämpfen, wollen die Nümbrechter den Aufstieg in die Mittelrheinliga realisieren. Die Chance ist recht groß, dass zumindest ein Team in der nächsten Saison nicht mehr in der Landesliga spielt.
Jeder Patzer könnte sich auf dem Weg zum Erreichen der Ziele für beide bitter rächen. Die Nümbrechter leisteten sich diesen in der Hinrunde. 0:2 verlor die Mannschaft von Trainer Torsten Reisewitz auf eigenem Platz – durch zwei verwandelte Elfmeter von Wiehls Jan Peters – und spielte dabei sogar mehr als eine halbe Stunde in Überzahl. René Gailowitz hatte die Rote Karte gesehen. Anschließend starteten die Nümbrechter eine Serie von sieben Siegen in Folge.
„Der Spielausgang hängt uns etwas nach. Eigentlich war es ein 0:0-Spiel. Wir haben es nicht gut geschafft, gegen den sehr tief stehenden Gegner, Lösungen zu finden. Danach haben wir unsere Spielweise gegen Teams, die tief stehen, etwas umgestellt. Wichtig ist, dass wir geduldig sind und keine einfachen Fehler im Spielaufbau machen. Die Wiehler haben eine brutale Qualität, sie auszunutzen“, erklärt Reisewitz. Die Konterstärke sei aber nicht die einzige Qualität, die die Wiehler besäßen: „Sie haben sich im Verlauf der Saison auch weiterentwickelt und können sich auch gut nach vorne durchkombinieren. Und eines muss man ihnen wirklich lassen: Von der Mentalität her, scheinen sie eine der stärksten Mannschaften der Liga zu sein. Sie werden fighten, bis das Wasser in der Dusche angeht“, meint der Nümbrechter Coach.

[Nicht nur der strömende Regen, sondern vor allem der Spielverlauf, mit zwei Gegentoren nach Elfmetern, sorgte bei Nümbrechts Coach Torsten Reisewitz (r.) und seinem Sportlichen Leiter Thomas Koch für Unmut.]
Trotz aller Erwartungen auf einen harten Fight ist die Zeit der großen Kampfansagen für beide Lager längst vorbei. Wie auch sein Gegenüber geht Wiehls Trainer Sascha Mühlmann ziemlich gelassen in den Lokalkampf. „Vorfreude ist schon da. Der Druck liegt nicht auf uns. Wenn wir Druck haben, dann machen wir uns den selber. Das tut uns gut und lässt und fokussierter und konzentrierter sein“, sagt Mühlmann. „Von uns erwartet niemand etwas. Eher ein 0:4, so wie Nümbrecht Marialinden geschlagen hat.“
Die Leistungskurve zeigte bei den Wiehlern allerdings jüngst nach oben. Nach einem 1:1-Unentschieden gegen Marialinden besiegte der FV am vergangenen Sonntag Fortuna Bonn, nach 2:3-Rückstand und trotz eines Platzverweises gegen Gino Lanfranco, noch mit 4:3. „Das Spiel hat viel Kraft gekostet, hat uns aber auch Selbstvertrauen gegeben. Wir hätten in den letzten drei Spielen auch mehr erreichen können, wenn wir keine gelb-roten Karten bekommen hätten. Die Jungs haben das mitgenommen und es könnte für uns ein Knotenlöser gewesen sein“, so Mühlmann über den ersten Sieg des Jahres.

[Wiehls Trainer Sascha Mühlmann (re.) und sein Assistent Philipp Schneider hatten beim Hinrundenduell nur zeitweise Grund für düstere Mienen.]
Motivieren müsse man, auch nach der Vielzahl von Aufeinandertreffen in der Vergangenheit, niemanden. „Es bleibt ein Derby, dass im Kampf entschieden werden kann. Es gilt, die Offensivqualitäten der Nümbrechter im Keim zu ersticken, um sie im letzten Spielfelddrittel nicht ins Laufen kommen zu lassen“, so Mühlmann. Auch die Nümbrechter haben am vergangenen Sonntag beim 4:0 gegen den TuS Marialinden das erste Erfolgserlebnis des Jahres gefeiert. „Wir haben endlich gewonnen und wollen die Leistung bestätigen, weiter auf diesem Niveau spielen und 90 Minuten unser Ding durchziehen, um den Flow für die kommenden Wochen mitzunehmen und eine Serie zu starten. Wir sind alle heiß und scharren mit den Hufen“, ist auch bei Reisewitz die Vorfreude groß.
Organisatorische Hinweise für Besucher
– Zwei Abendkassen sind ab 18:30 Uhr geöffnet. Es wird eine frühzeitige Anreise empfohlen.
– Auf der Friedhofstraße darf ausschließlich bergauf am rechten Fahrbahnrand geparkt werden.
– Auf dem Gelände der Feuerwehr Wiehl herrscht ein generelles Parkverbot.
– Auf den Parkflächen der Walter-Lück-Sportanlage darf ausschließlich auf den gekennzeichneten Flächen geparkt werden.
– Alternative Parkflächen: Weiherplatz, Sparkasse Gummersbach, Hotel „Zur Post“, Eishalle/Wiehler Wasser Welt, Mottelbach.
Quelle: www.Oberberg-aktuell.de